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Die Auswirkungen der Baustelle und was der Chef der Jungfraubahnen dazu sagt
Aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 28.03.2019. Bild: Keystone
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Baustellen Jungfraubahnen Die Anwohner leiden, das Gewerbe ist gefordert

Im Juli 2018 war der Spatenstich, 2020 soll die V-Bahn fertig sein. Die grossen Baustellen sorgen für Ärger.

Es ist lärmig in Grindelwald Grund. Lastwagen fahren zur Baustelle und wieder weg, Staub wirbelt auf. Das Haus von Hermann Michel ist nur einen Steinwurf von der Baustelle entfernt. Der Grindelwaldner steht auf seiner Terrasse. Noch sieht er den Eiger und in Richtung Männlichen. Bald steht hier aber nebst der neuen Talstation auch ein Parkhaus mit 1000 Parkplätzen.

Ein Mann auf einer Terrasse.
Legende: Hermann Michel steht auf seiner Terrasse. Ab Ende 2020 wird er an eine 12 Meter hohe Mauer schauen. Reto Wiedmer/SRF

«Wenn ich vor elf Jahren gewusst hätte, was die Jungfraubahnen dereinst machen, hätte ich mein Haus nicht gebaut», sagt Hermann Michel, der früher für die Jungfraubahnen arbeitete. Jetzt, während der Bauzeit, könne er nicht mehr nach draussen. «Auf der Terrasse sitzen ist im Moment unmöglich», sagt Michel.

Eine Baustelle.
Legende: Die Baustelle in Grindelwald Grund. Hier wird der Terminal für die Gondelbahnen und ein Parkhaus gebaut. Reto Wiedmer/SRF

Urs Kessler, Chef der Jungfraubahnen, sagt, man pflege eine intensive Kommunikation mit den Anwohnerinnen und Anwohnern der Baustelle. «Wir wären auch bereit gewesen, Herrn Michel das Haus abzukaufen. Aber er wollte nicht fort.» Beim Parkhaus hätten die Jungfraubahnen Zugeständnisse gemacht. Beim fünfstöckigen Parkhaus seien jetzt zwei Stöcke unter der Erde und nicht nur einer wie ursprünglich geplant – «mit den entsprechenden Mehrkosten».

Ein geteiltes Grindelwald?

Künftig müssen Gäste, welche mit dem öffentlichen Verkehr anreisen, nicht mehr im Dorf umsteigen, da in Grindelwald Grund beim neuen Terminal auch eine neue ÖV-Haltestelle entsteht – der Zug fährt direkt zur Talstation. Laufkundschaft gebe es in Zukunft also weniger im Dorf, sagt Christian Bigler, Präsident des Gewerbevereins. «Es besteht das Risiko, dass sich in Zukunft noch mehr auf den Grund konzentriert.»

Das V-Bahn-Projekt

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Legende: zvg/Jungfrau.ch

In Grindelwald Grund werden ein neuer Terminal für die Männlichenbahn und die Bahn auf den Eigergletscher und ein Parkhaus gebaut. Die Bahnen sollen die Touristinnen und Touristen schneller ins Jungfrau-Skigebiet und auf das Jungfraujoch bringen.

Die Gondelbahn auf den Eigergletschter soll Ende 2020 fertig sein. Die neue Männlichenbahn soll bereits im Dezember 2019 in Betrieb genommen werden. Wegen der V-förmigen Form der beiden Bahnen wird das Projekt V-Bahn genannt. Es kostet 470 Millionen Franken.

Im neuen Terminal gibt es auch Verkaufsflächen. Lokales Gewerbe wird dort aber nicht einziehen. Christian Bigler dazu: «Die Mietpreise sind für ein lokales KMU nicht zahlbar, hier werden globale Markenfirmen und nationale Player ihre Produkte verkaufen.»

Es würden regionale Produkte angeboten, betont Jungfraubahnen-Chef Urs Kessler. Und auch bei den Bauaufträgen profitiere die Region. «95 Prozent der Bauaufträge gingen an einheimische Unternehmer.» Die V-Bahn werde eine grosse Wertschöpfung auslösen.

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