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Bern Freiburg Wallis Berner Bauern suchen neue Verbündete beim alten Klassenfeind

Berner Bauern machen bei der Kulturlandinitiative gemeinsame Sache mit den Grünen, sind am gleichen Tisch mit der Konsumentenschützerin und spannen mit den Hilfswerken zusammen. Offenbar sucht der Bauernverband die Zusammenarbeit mit Kreisen, die vielen Bauern früher suspekt waren.

Mit Linksparteien, Konsumentenschützern und Naturschutzkreisen hat die Mehrheit der Berner Bauern traditionellerweise wenig gemeinsam. Zu unterschiedlich waren in den letzten Jahrzehnten die politischen und unternehmerischen Ansichten. Aber dieser Graben scheint sich zu schliessen.

Das alte Feindbild hat wohl ausgedient

So verbünden sich die Berner Bauern bei der Kulturlandinitiative neben der BDP auch mit den Grünen. Am Lobag-Podium Anfang Januar stand Bauernpräsident Hans Jörg Rüegsegger neben Konsumentenschützerin Sara Stalder.

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Gespräch mit Lobag-Präsident Hans Jörg Rüegsegger (15.1.14)
07:05 min
abspielen. Laufzeit 7 Minuten 5 Sekunden.

Und das internationale Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe führt die Bauern mit den Hilfswerken zusammen. Das sind neue Töne.

Die Frage ist, ob die Bauern wirklich aufbrechen oder ob es nur ein Manöver ist, um Bestehendes zu retten. «Es stimmt, wir öffnen uns und verharren nicht mehr in der alten Verteidigungshaltung. Weil es nicht nur um die Bauern geht, sondern um gesamtgesellschaftliche Fragen», sagt Lobag-Präsident Hans Jörg Rüegsegger.

Allerdings macht er auch keinen Hehl daraus, dass es den Landwirten letztlich darum geht, Produkte an die Konsumenten zu bringen und so ihre Existenz zu sichern. «Die Mehrheit der Bevölkerung ist bereit, für gute Schweizer Landwirtschaftsprodukte auch etwas mehr zu zahlen. Aber sie müssen halt auch verfügbar sein», sagte Konsumentenschützerin Sara Stalder am Lobag-Podium. Und sie wundert sich, dass nur 15 Prozent des Schweizer Gemüses zu vorverarbeiteten Lebensmittel (Convenience Food) verarbeitet werden. Da wäre doch noch eine riesige Marktlücke für einheimische Produkte.

Bauernprodukte als Premiummarke?

Nur braucht es dafür neue Wege und neue Verbündete. «Wir müssen unsere Leistung erklären können. Es muss ja einen plausiblen Grund geben, dass wir nicht nur teurer, sondern auch besser sind», so der oberste Berner Bauer. Aber Hans Jörg Rüegsegger sagt auch, die Bauern bräuchten die Hilfe von aussen. Bei Vermarktung und Verkauf, da müssten die Partner ihren Teil leisten.

Er hat in seinen Kreisen festgestellt, dass vorab junge Bauern diesen pragmatischen Weg durchaus unterstützen. Eine bessere Warendeklaration, bei der die Stiftung für Konsumentenschutz die Bauern an Bord haben möchte, ist deshalb für die Lobag denkbar. Allerdings nur, wenn diese nicht mit bürokratischem Mehraufwand verbunden ist.

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