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So geht es den Berner Unternehmen im Auto- und Medizinaltechnik-Bereich
Aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 17.04.2020. Bild: Keystone
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Berner Industrie leidet Corona legt die Autoindustrie weitgehend lahm

Die Berner Industrie ist hart getroffen von der Coronakrise. Wer für die Autoindustrie produziert, muss momentan untendurch.

Der Kanton Bern ist der grösste Industriekanton der Schweiz. Wie ist die Industrie betroffen von der Coronakrise? Drei Beispiele.

Adval Tech: «Hauptgeschäft läuft extrem schlecht»

Der Berner Autozulieferer Adval Tech mit Sitz in Niederwangen bekommt die Coronakrise mit voller härte zu spüren. Die Werke in Mexiko, Brasilien und Ungar sind zu. In Deutschland und Niederwangen ist man in Kurzarbeit. In Niederwangen sei 40 bis 60 Prozent der Belegschaft in Kurzarbeit, sagt René Rothen, CEO der Adval Tech.

Die Autoindustrie ist am Boden

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Die Coronavirus-Krise lässt die Autonachfrage weltweit einbrechen. Während sich auf dem grössten Automarkt in China, wo die Pandemie ihren Ursprung hat, nach einem massiven Rückgang der Verkäufe inzwischen eine Erholung abzeichnet, geht die Talfahrt in Europa und den USA erst richtig los.

In der Europäischen Union wurden im März weniger als halb so viele Autos verkauft als vor Jahresfrist, weil die Autohändler wegen der Einschränkungen zur Bekämpfung der ansteckenden Lungenkrankheit geschlossen sind und die Produktion fast überall in Europa ruht. Experten rechnen damit, dass sich die Talfahrt im April in der EU noch beschleunigen wird. Erst danach dürfte es langsam wieder bergauf gehen.

Wenn die Autobranche lahmgelegt ist, werden auch keine Autoteile bestellt. Es gebe aber einen Lichtblick sagt Rothen: «In China normalisiert sich die Lage. Von da erhalten wir wieder Bestellungen.»

Die Fabrik von Adval Tech von aussen.
Legende: Die Adval Tech Holding AG mit Sitz in Niederwangen ist ein international tätiges Schweizer Industrieunternehmen. Keystone

Und Adval Tech ist mit einem Werk in Grenchen und einem in Malaysia auch im Medizinalbereich tätig. «Dort laufen die Bestellungen auf Hochtouren», sagt René Rothen. Auch im Werkzeugbau gebe es noch Aufträge. Jedoch im Hauptgeschäft, der Komponentenherstellung, laufe es momentan extrem schlecht.

Mikron: «Wir kämpften mit Lieferengpässen»

Ähnlich klingt es bei Mikron mit Konzernzentrale in Langenthal: Im Autobereich ist nicht viel zu holen, im Medizinaltechnikbereich hingegen gibt es Aufträge.

Gerät in einer Fabrik von Mikron im Tessin.
Legende: Mikron hat zwei Produktionsstandorte in der Schweiz: Boudry (NE) und Agno (TI). Keystone

Die Coronakrise stellte Mikron anfangs vor ein besonderes Problem. Plötzlich waren nicht mehr alle notwendigen Rohstoffe verfügbar. «Es gab Engpässe, vor allem aus Italien», sagt der Finanzchef von Mikron, Javier Perez-Freije. Mittlerweile seien alle Engpässe behoben.

Feintool: «Wir glauben an den Aufschwung»

Auch das dritte Beispiel aus dem Kanton Bern, Feintool mit Sitz in Lyss, leidet unter der darbenden Autoindustrie. Es sei eine schwierige Zeit, teilt das Unternehmen in einer schriftlichen Stellungnahme mit und zeigt sich auch kämpferisch: «Feintool glaubt an den Aufschwung und versucht mittels strikter interner Kostenreduktionen sowie Personalmassnahmen wie Kurzarbeit die schwierige Situation zu überbrücken.»

Innensicht in eine Fabrik von Feintool.
Legende: Feintool hat Sitz in Lyss, aber auch Technologiezentren in Europa, den USA, China und Japan. Keystone

Der Kanton Bern hat, wie die anderen Kantone auch, Geld gesprochen zur Unterstützung der Wirtschaft. Auch der Bund unterstützt die Firmen. Reichen diese Massnahmen? «Die Massnahmen sind gut. Aber mit der Öffnung geht es nun zu langsam», sagt der Präsident des Handels- und Industrieverein des Kantons Bern Kurt Rohrbach.

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Kurt Rohrbach, Präsident HIV: «Wir erhoffen uns ein höheres Tempo bei der Lockerung»
aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 17.04.2020. Bild: Keystone
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Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr;

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