Die BDP kommt neu noch auf 14 Sitze. Bei den letzten Wahlen 2010 hatte sie nach der Abspaltung von der SVP als Newcomerin 25 Sitze geholt. Parteipräsident Heinz Siegenthaler hatte am Sonntagabend noch keine Erklärung für das Debakel. Er mutmasste, dass der Rosenkrieg der SVP und der BDP vor vier Jahren die Wählerschaft beflügelt hatte.
Gut möglich, dass die BDP-Wählerschaft auch das gemeinsame bürgerliche Paket für die Regierungsratswahlen nicht goutiert habe, sagte Siegenthaler. In diesem Paket machten SVP und BDP zusammen mit FDP und EDU gemeinsame Sache.
Grünliberale und SVP gewinnen
Zulegen konnten die Grünliberalen: Statt wie vorher mit 4, sind sie neu mit 11 Personen im Kantonsparlament vertreten. Auch zulegen konnte die SVP (+5 Sitze, neu 49). Die bürgerlichen Parteien SVP, BDP, FDP und EDU kommen zusammen auf 85 der 160 Sitze im Parlament (minus 6).
SP, Grüne und die PSA zählen neu zusammen 52 Sitze (vorher 54). Die Mitte mit den Parteien GLP und EVP geht gestärkt aus den Wahlen hervor: Sie kommen zusammen auf 23 Sitze (vorher 15 inkl. CVP). Die CVP ist nicht mehr im Berner Kantonsparlament vertreten.
Bekannte (Ab-)Gewählte
Neu im Grossen Rat ist Raphael Lanz (SVP), Stadtpräsident von Thun. Auch Hans Jörg Rüegsegger (SVP), Präsident des Berner Bauernverbandes LOBAG hat die Wahl geschafft. Neu im Grossen Rat sind auch Kilian Baumann (Grüne), Sohn des bekannten Politiker-Ehepaars Ruedi und Stephanie Baumann oder die Berner Stadträtin Nicola von Greyerz (SP).
Abgewählt wurden gleich vier bekannte BDP-Politiker: Fraktionschef Dieter Widmer, der ehemalige BLS-Chef Mathias Tromp, Renato Krähenbühl, Gemeindepräsident von Rubigen, sowie Enea Martinelli, ehemals Vorstandsmitglied des bernischen Apothekerverbandes.