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Berufsleute als Lehrkräfte Mit Berufsmatur prüfungsfrei an die Pädagogische Hochschule?

Die Bildungskommission des Berner Kantonsparlaments drängt auf eine Lockerung. Aber der Ball liegt beim Bund.

Die Forderung ist nicht neu. Aber nun kommt sie aus gewichtiger Quelle: Die Bildungskommission (BiK) des bernischen Grossen Rates verlangt, dass auch Berufsleute mit einer Berufsmatur prüfungsfrei an der Pädagogischen Hochschule (PH) Bern studieren können. Das ist bisher nur mit einer gymnasialen Matur möglich.

Die Pädagogische Hochschule Bern.
Legende: Die PH Bern ist interessiert an Studierenden mit Berufsmatur, will aber keine Nachteile im schweizweiten Wettbewerb. Christian Strübin/SRF

«Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Leute mit Berufshintergrund sehr gut sind für die Berner Schule. Da muss es jetzt endlich vorwärtsgehen», argumentiert Kommissionspräsident Roland Näf, SP-Grossrat und Schulleiter.

Das «ja, aber» der Regierung

Die Antwort der Regierung auf den Vorstoss der BiK lautet wie oft: Das Anliegen findet Zustimmung. Aber der Entscheid fällt nicht in Bern, sondern im Schweizerischen Hochschulrat.

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Forderung ist unbestritten - aber der Ball ist beim Bund.
aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 13.02.2018.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 54 Sekunden.

Erziehungsdirektor Bernhard Pulver kämpft dort für das Berner Anliegen. Aber er sagt: «Wir müssen uns an die Regeln des Bundes halten. Sonst verlieren die Diplome der PH Bern ihre Gültigkeit in der ganzen Schweiz. Das kann es nicht sein.»

Die PH Bern nimmt es, wie es kommt

Die PH Bern schaut diesem Zerren auf nationaler Ebene mit Spannung zu. «Leute mit Berufsmatura sind für uns interessante und engagierte Studierende», sagt Rektor Martin Schäfer. Gut für die Absicht, in Berner Schulen Profis mit unterschiedlicher beruflicher Herkunft zu Teams zusammenzubringen.

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PH Bern schätzt Berufsmaturanden als gute Studierende.
aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 13.02.2018.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 51 Sekunden.

So will die PH Bern Hürden für den Zugang zum Lehrberuf durchaus abbauen. «Aber es braucht eine nationale Regelung», schränkt Martin Schäfer ein. Würden die Berner Berufsabschlüsse nicht mehr im ganzen Land anerkannt, wäre das für die grosse PH Bern einschneidend. Nicht nur das Drittel ausserkantonale Studierende dürfte wegfallen, sondern auch ein grosser Teil der Bernerinnen und Berner.

Nun kommt Bewegung in die Sache

Bei der Schweizerischen Konferenz der Erziehungsdirektoren (EDK) ist der Berner Vorschlag nun ein Thema bei der Revision der Zulassungsbestimmungen. «Es liegt ein Vorschlag für einen prüfungsfreien PH-Zugang für Berufsmaturanden auf dem Tisch», bestätigt EDK-Sprecherin Gabriela Fuchs. Die Revision geht dieses Jahr zu den Kantonen, in Kraft treten soll sie ab 2019.

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Die EDK nimmt den Berner Faden auf.
aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 14.02.2018.
abspielen. Laufzeit 53 Sekunden.

Der Vorschlag sieht Zusatzleistungen vor. Da geht es darum, vor dem PH-Studium Wissenslücken zu schliessen, je nachdem, ob jemand eine gewerbliche, eine technische oder eine kaufmännische Berufsmatur abgeschlossen hat. Dafür wäre dann wieder die jeweilige Pädagogische Hochschule zuständig. Eine solche Lösung entspricht dem Vorschlag des bernischen Erziehungsdirektors Bernhard Pulver.

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