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So entstand die Familienchronik über das Walliser Dorf Blatten
Aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 08.03.2019. Bild: Priska Dellberg/SRF
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Besonderes Kulturprojekt Walliser Bergdorf arbeitet seine Geschichte auf

Familienchroniken gibt es in vielen Dörfern. Die von Blatten im Lötschental sprengt aber den üblichen Rahmen bei weitem.

Auf über 800 Seiten haben fünf Frauen und Männer aus Blatten im Lötschental Daten und Fakten über das Dorf, die einheimischen Familien, das Gewerbe und die Vereine zusammengetragen.

Zwischendurch seien sie in der Flut von Informationen aus Pfarrarchiven, Internetrecherchen und persönlichen Begegnungen beinahe untergegangen, erinnert sich Mitautorin Agnes Bellwald-Kalbermatten. Sie hätten die Arbeit unterschätzt.

Wir gingen frisch-fröhlich ans Werk. Die riesige Arbeit haben wir total unterschätzt.
Autor: Agnes Bellwald-KalbermattenAutorin

In jahrelanger Kleinarbeit haben die Autorinnen und Autoren fast 2300 Stammbäume nachgezeichnet, die teilweise bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen.

Eine Art Facebook auf Papier

Nicht nur der Umfang der Dorf- und Familienchronik ist ausserordentlich, auch der Inhalt. So wurden 3500 Fotos abgedruckt, die dem Autorenteam von den Familien zur Verfügung gestellt worden sind. Es sind Aufnahmen aus über 100 Jahren. Fotos von Familien bei Hochzeiten, von Trachtendamen an Landesausstellungen oder von Männern bei landwirtschaftlichen Arbeiten.

Die 3500 Fotos erzählen 3500 Geschichten. Das gibt es sonst wohl in keinem Buch.
Autor: Jean-Christoph LehnerGemeindepräsident Blatten im Lötschental

Die Bilder würden alle eine eigene Geschichte erzählen, sagt Gemeindepräsident Jean-Christoph Lehner. Aber es sei nicht nur einfach gewesen, am Projekt mitzuarbeiten, erinnern sich die Autorinnen und Autoren.

Drei Menschen blättern in der Familienchronik
Legende: Gemeindepräsident Jean-Christoph Lehner (links) mit den Autoren Agnes Bellwald-Kalbermatten und Hans Kalbermatten. SRF/Priska Dellberg

Sie sei den Menschen in ihrem Dorf sehr nahegekommen, erzählt Mitautorin Agnes Bellwald-Kalbermatten: «Ich habe viel gelacht und viel geweint». Sie hätte nie gedacht, dass ihre Arbeit so viele Emotionen auslösen werde. Nicht zuletzt deshalb, weil sich hinter den Geburts- und Todesdaten und den Fotos viele persönliche Schicksalsschläge verbergen.

Ich habe viel gelacht und viel geweint in den Stuben der Familien.
Autor: Agnes Bellwald-KalbermattenAutorin

Vor der Veröffentlichung von besonders heiklen Daten wurden die Familien kontaktiert, um ihr Einverständnis einzuholen.

Im Dezember 2018 wurde der Wälzer schliesslich veröffentlicht, nach acht Jahren Arbeit. Finanziert wurde das Werk mit Hilfe der Gemeinde, mit Geldern von Gönnern und Sponsoren. Die Trägerschaft übernahm der neu gegründete Verein «Kultur Blatten».

(SRF 1, Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr; marl)

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