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Gespräch statt Brief an alle Darmkrebs: Systematisches Früherkennungsprogramm in Bern zu teuer

Der Berner Regierungsrat will kein Früherkennungsprogramm für Darmkrebs, wie es die Kantone Uri und Waadt kennen. Er plädiert für eine Kampagne in Zusammenarbeit mit den Apotheken. Das sei die wirtschaftlichere Lösung, so die Begründung.

Pro Jahr stirbt rund ein Drittel der Darmkrebspatientinnen und -patienten, das entspricht jährlich 1700 Personen. Mit einem qualitativ hochwertigen Früherkennungsprogramm könnten mehr Patienten geheilt werden.

Nur kennt der Kanton Bern kein solches Programm.

Video
Darmkrebs-Früherkennung – Zu hohe Hürden in der Schweiz
Aus Puls vom 01.05.2017.
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 49 Sekunden.

Der Regierungsrat soll handeln

Auch der Kanton Bern soll mit einer Machbarkeitsstudie abklären, wie ein Früherkennungsprogramm etabliert werden könnte. Das finden sieben Kantonspolitikerinnen und -politiker aus verschiedenen Parteien. Denn es gäbe bereits Kantone, die bei der Früherkennung von Darmkrebs weit fortgeschritten seien.

Pionierkantone Uri und Waadt

Im Kanton Waadt ist eine Stiftung für die Koordination des Programms zuständig. Alle Personen zwischen 50 und 69 Jahren werden alle zwei Jahre angeschrieben und über die Früherkennungs-Methoden informiert. Im Kanton Uri ist das Kantonsspital sowohl für die Einladung, wie auch die Untersuchungen zuständig.

Zusammenarbeit mit Apotheken in Bern

Darmkrebs in der Schweiz

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Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten. In der Schweiz erkranken jährlich etwa 4200 Personen an Dickdarmkrebs, etwa 1700 sterben daran. Darmkrebs tritt bei rund fünf Prozent der Bevölkerung im Laufe des Lebens auf. Ab 50 steigt das Risiko für eine Erkrankung deutlich. In frühem Stadium sind die Heilungschancen sehr gut.

Diese Modelle der Kantone Uri und Waadt seien für den Kanton Bern zu kostspielig. Die geographischen und soziodemographischen Voraussetzungen seien völlig anders, so die Berner Kantonsregierung. Deshalb will sie dem Parlament im Juni ein drittes Modell vorschlagen, obwohl das nicht «dem Goldstandard» entspreche. Dafür sei es kosteneffizient.

Während zwei Jahren würden Apothekerinnen und Apotheker ihre Kunden über 50 Jahren auf Darmkrebsfrüherkennung aufmerksam machen und Untersuchungen der Stuhlprobe anbieten. Diese kosten zurzeit etwa 50 Franken für die Betroffenen.

Zwar seien diese Untersuchungen nicht gleichermassen präzise wie Darmspiegelungen, aber dennoch besser als gar kein Früherkennungsprogramm, schreibt die Regierung in ihrer Antwort an die Politikerinnen und Politiker.

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