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Bern Freiburg Wallis Das Jahr aus der Sicht von zwei Flüchtlingen

Melles und Mohamed sind im letzten Jahr in unser Land gekommen. Auf dem Weg haben sie viel erlebt, aber auch die Schweiz ist voller Herausforderungen. Ihre Geschichte ist der Auftakt zu unserer Serie zum Jahresende.

Es ist die Schweiz, wie sie im Buche steht. Der Brienzersee unterhalb von Ringgenberg schimmert in Türkis, die Sonne scheint am hellblauen Himmel und die Berge greifen mächtig in die Höhe. «Habt ihr euch so die Schweiz vorgestellt?» Auf diese Frage antwortet der eine mit einem Grinsen: «Ja.» Und auch beim anderen jungen Mann schleicht sich ein Lächeln auf das sonst ruhige Gesicht. Melles und Mohamed sind am vorläufigen Ziel ihrer Reise angekommen.

Das Boot auf dem Meer war das Schwierigste im letzten Jahr.
Autor: Mohamed Flüchtling aus Jemen
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Die Geschichte von Melles und Mohamed (24.12.2015)
05:17 min
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 17 Sekunden.

Die Flucht, der Weg in die Schweiz, es war kein einfacher. Mohamed wuchs als Somali im Jemen auf ohne seine Heimat jemals gesehen zu haben. Aufgrund der Konflikt im Jemen sah er keine Zukunft für sich und reiste durch den Sudan und Libyen über das Meer nach Italien und so schliesslich in die Schweiz.

«Das Boot auf dem Meer war das Schwierigste im letzten Jahr», erzählt Mohamed. Er, der eigentlich gut Englisch spricht, sucht nach Worten. Und so erstaunt es nicht, dass der glücklichste Moment auch aus diesen Tagen stammt. «Es war, als ich in Italien die Leute sah, die uns vom Boot gerettet haben.»

Die Hoffnung auf die neue Existenz

Auch für Melles war das letzte Jahr intensiv. Er lebte in einem Flüchtlingscamp im Äthiopien – und dort bracht seine Frau die gemeinsame Tochter zur Welt. Gerade eben wurde sie ein Jahr alt. Melles stammt ursprünglich aus Eritrea. Dort habe er nicht frei leben können, erzählt er. «Deshalb habe ich Schmugglern viel Geld bezahlt, damit sie mir über die Grenze helfen.» Nun will er in der Schweiz eine neue Existenz für sich und seine Familie aufbauen. Er hat eine Ausbildung zum Apotheker. «Ich hoffe, dass ich irgendwann wieder auf meinem Beruf arbeiten kann.»

Man muss die Sprache können, um sich in der Gesellschaft einzugliedern.
Autor: Melles Flüchtling aus Eritrea

Mohamed und Melles warten beide auf den Asylentscheid der Behörden. Bis dahin leben sie in Ringgenberg und lernen Deutsch. «Man muss die Sprache können, um sich in der Gesellschaft einzugliedern», sagt Melles. Mohamed erklärt: «Ich gehe in den Deutschkurs. Und daneben übe ich mit Youtube und spreche mit den Betreuern vom Heim.» Beide hoffen auf eine Zukunft in der Schweiz. «Hier fühle ich mich sicher», sagt Mohamed.

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