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Bern Freiburg Wallis Dem Alpin Palace in Mürren droht das Aus

Die Zukunft des ehrwürdigen Alpin Palace Hotels im Zentrum von Mürren sieht immer düsterer aus. Am Montag scheiterte der Nachlassvertrag vor dem Zivilgericht in Thun. Ein Konkurs ist absehbar – löst aber das Hauptproblem nicht.

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Dunkle Wolken über dem Alpin Palace (Christian Strübin, 18.12.2012)
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2008 kaufte eine kasachische Geschäftsfrau das traditionsreiche 4-Sterne-Hotel aus der Gründerzeit des Berner Oberländer Tourismus von einem Basler Unternehmer. Aber schon im Sommer 2009 schloss sie das Hotel an bester Lage und kämpfte seither erfolglos um neue Investoren. Nun ist die mehrfach verlängerte Nachlassstundung gescheitert.

Der Gerichtspräsident in Thun konnte den Nachlassvertrag am Montag nicht in Kraft setzen, weil die Eigentümerin eine dafür notwendige halbe Million Franken nicht hinterlegen konnte. Mit dieser halben Million wären Forderungen und unbezahlte Rechnungen von etwas über 2,6 Millionen Franken abgegolten worden und hätten theoretisch einen Neubeginn erlaubt.

Konkurs ist zu erwarten – und nützt nichts

Damit droht der Konkurs der Alpin Palace Mürren AG. Nach der Zustellung des schriftlichen Urteils des Regionalgerichts Berner Oberland hat jeder Gläubiger 20 Tage Zeit, einen solchen zu verlangen. Allerdings löst ein Konkurs das Grundproblem des Alpin Palace nicht: so genannte Timesharing-Verträge.

Das sind Nutzniessungs-Verpflichtungen, die bis ins Jahr 2041 im Grundbuch eingetragen sind und auch nach einem Konkurs weiterbestehen. Der frühere Eigentümer hatte ausländischen Firmen das Recht eingeräumt, eine gewisse Zeit im Hotel zu wohnen und dafür Geld einkassiert.

Diese Timesharing-Firmen waren bis jetzt nicht bereit, auf diese Forderung zu verzichten. Genau diese Forderungen sind es aber, die jede Bank und jeden Geldgeber davon abhalten, in dieses Hotel in bester Lage zu investieren. Dazu kommt, dass das Haus von 4 auf 3 Sterne zurückgestuft wurde und renoviert werden muss

Gemeinde Lauterbrunnen und Touristiker in grosser Sorge

Das Scheitern des Nachlassvertrages ist für die Gemeinde Lauterbrunnen und für Mürren-Tourismus eine denkbar schlechte Nachricht. Die 100 Betten des Hotels machen 15 Prozent aller Betten in Mürren aus. Eine Wiedereröffnung des markanten Traditionsbetriebs wäre deshalb die beste Lösung, unter welchen Umständen auch immer, sagten Gemeinde und Mürren Tourismus auf Nachfrage. Damit wird vorläufig wohl nichts.

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