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Bern Freiburg Wallis Die Erdbebenversicherung der GVB findet Anklang

Die Gebäudeversicherung Bern (GVB) hat im vergangenen Jahr vom «Wetterglück» profitiert. Und die Erdbebenversicherung ihrer Privatversicherungs-Tochterunternehmung boomt. Sie ist nicht abwegig, sagt der Experte vom Schweizerischen Erdbebendienst.

Vor einem Jahr stieg die neue GVB Privatversicherungen AG ins Geschäft ein, unter anderem mit einer neuen Versicherung für Erdbebenschäden. Offenbar haben die GVB-Strategen damit eine Marktlücke entdeckt. Rund 10 Prozent der 200'000 versicherten Hauseigentümer stiegen auf das Angebot ein. «Wir haben damit ein Sicherheitsbedürfnis unserer Kunden abdecken können», resümiert Andreas Dettwiler, der Chef der GVB-Tocher. Sein Unternehmen warb mit dem Argument, Erdbeben seien in der Schweiz eine «vergessene Naturgefahr».

Diesen Trend erkennt auch Stefan Thurnherr, Analyst beim Vermögenszentrum VZ in Zürich. «Früher galten Erdbeben als nicht versicherbar. Aber inzwischen ist der Rückversicherungsmarkt stark gewachsen, die Risiken sind weiter verteilt und zudem akzeptieren die Kunden in diesem Bereich höhere Selbstbehalte».

Erdbeben-Versicherungen sind für den Experten plausibel

Die Beurteilung, Erdbeben seien in der Schweiz eine etwas vernachlässigte Gefahr, ist für die Experten nachvollziehbar und begründbar.

«Seit etwa 40 Jahren ist die Erdbebenaktivität in unserem Land zurückgegangen. Solche Ruhephasen gibt es immer wieder. Und dann vergessen die Leute, dass grössere Erdbeben auch in unserem Land jederzeit möglich sind», sagt Professor Donat Fäh. Er ist beim Schweizerischen Erdbebendienst der ETH Zürich zuständig für Erdbeben-Gefährdung und Risikobewertung.

«Eine Versicherung macht schon Sinn», sagt der Experte, auch wenn er einer nationalen Vorsorge-Einrichtung den Vorzug geben würde. Der Kanton Bern war zumindest in den letzten Jahrzehnten eine erdbebenmässig sehr ruhige Gegend, im Gegensatz zum Walliser Rhonetal, das als eine der schweizweit aktivsten Zonen gilt. «Die Schweiz hat eine moderate Gefährdung. Wir sind nicht die Türkei oder Italien», so Donat Fäh. Aber so alle 100 Jahre müsste man statistisch mit einem grösseren Beben rechnen.

Gutes Geschäftsjahr für das GVB-Kerngeschäft

Das Mutterhaus GVB hat 2013 bei der im Kanton Bern obligatorischen Gebäudeversicherung einen Gewinn von 7,8 Millionen erwirtschaftet, weil die Schäden abermals unterdurchschnittlich waren. Deshalb gewährt die GVB ihren Kunden eine Überschussbeteiligung in der Höhe von 25 Millionen Franken. Das entspricht einer Prämienreduktion für die nächste Jahresrechnung von rund 14 Prozent, wie Ueli Winzenried, Vorsitzender der GVB-Geschäftsleitung, am Freitag vor den Medien mitteilte.

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