- Torf ist abgestorbenes Pflanzmaterial aus einem Moorgebiet und wird von Gärtnern geschätzt.
- Der Abbau von Torf ist problematisch: ganze Landstriche werden zerstört. Zudem wird bei der Trockenlegung viel CO2 freigesetzt.
- Seit 1987 ist der Torfabbau in der Schweiz verboten. Deshalb wird ausländischer Torf importiert – vor allem aus Osteuropa.
- Torf ist vor allem im professionellen Gartenbau noch weit verbreitet.
Derzeit sind Holzschnitzel und Kokosfasern als Torfersatz hoch im Kurs. Ricoter forscht schon seit Jahren daran.
Für Fachleute ist klar, dass im Privatbereich Torf ohne Weiteres ersetzt werden kann. Dennoch seien viele noch immer skeptisch, meint Ulrich O. Zimmer. Der Geschäftsführer von Ricoter tüftelt schon seit Jahren am Torfersatz. Die hellen Holzschnitzel müssen beispielsweise eingefärbt werden. «Für die Leute gilt: gute Erde muss dunkel sein.»
Hanf statt Torf?
Nebst Holzschnitzeln werden auch Kokosfasern verwendet. Sie sind nicht unproblematisch, denn ihre Ökobilanz ist schlecht, weil sie von weit her kommen. «Wir probieren derzeit verschiedene Alternativen aus», sagt Ricoter-Geschätsführer Zimmer. So könnten zum Beispiel die Fasern von Hanf oder Chinaschilf eine Möglichkeit sein. Zudem wird in Aarberg auch nach Torfalternativen für professionelle Gärtner gesucht – denn in der Zierpflanzen- und Gemüseproduktion werden noch immer grosse Mengen Torf verwendet.
Auf politischen Druck hin hat der Bundesrat vor ein paar Jahren den Torfverzicht beschlossen. Derzeit setzt der Bund auf freiwillige Massnahmen. Roland Schuler von Pro Natura begrüsst deshalb die Forschungsarbeiten von Ricoter. «Doch der Weg zu einer Schweiz ohne Torf ist noch weit.»