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Bern Freiburg Wallis Evakuierungspläne für Anwohner des Atomkraftwerks Mühleberg

Konkrete Evakuierungspläne: Die Behörden schicken den Anwohnern des AKW ein Merkblatt nach Hause. In dem steht, wie sie sich in einem Notfall verhalten sollen. Kritiker sind skeptisch.

Seit 1972 läuft das Atomkraftwerk Mühleberg bei Bern. Erst heute, 44 Jahre danach, legen die Behörden konkrete Evakuierungspläne im Falle eines Atomunfalls auf den Tisch. 3300 Bewohner im Umkreis von fünf Kilometern rund um das Mühleberg erhalten in diesen Tagen ein Merkblatt nach Hause geschickt, wie die Zeitung «Der Bund» schreibt.

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Weshalb kommen die Pläne erst jetzt? (3.2.2016)
02:31 min
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«Der Atomunfall Fukushima bewirkte ein Umdenken», sagt Stephan Zellmeyer und bestätigt den Zeitungsbericht. Der Abteilungsleiter des bernischen Bevölkerungsschutzes weist darauf hin, dass man bis in die heutige Zeit nicht von einer Evakuierung ausging. Vielmehr wurde den Anwohnern geraten, in Luftschutzkellern Schutz zu suchen. «Das ist nach wie vor richtig», sagt Stephan Zellmeyer. «Doch wir müssen auch eine Evakuierung in Betracht ziehen.»

2019 geht das Atomkraftwerk Mühleberg vom Netz. Die Pläne kämen dennoch rechtzeitig, so Zellmeyer. «Bis 2024 wird das Atomkraftwerk abgebaut und kann bis dann eine Gefahr darstellen.»

Keine Pläne für Bern, Biel und Freiburg

Im Falle eines grösseren Unfalls und eines Austritts von Radioaktivität, würde die Bevölkerung alarmiert. Sie würde aufgefordert, mit privaten oder öffentlichen Verkehr die Region zu verlassen. Auch Sammelstellen sind vorgesehen, bei denen die AKW-Anwohner mit Bussen abgeholt werden könnten.

Die Pläne seien durchaus realistisch, sagt Atomgegner Markus Kühni. Aber: «Radioaktivität hält sich nicht an einen Zonenplan, sondern zieht schnell viele Kilometer weiter.» Tatsächlich wissen die Behörden derzeit nicht, wie die Menschen in der Zone 2 - also 20 Kilometer um das Atomkraftwerk Mühleberg mit den Städten Bern, Biel und Freiburg - evakuiert werden könnten. Derzeit werde aber ein Konzept erarbeitet, sagt Stephan Zellmeyer vom Bevölkerungsschutz.

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