- Die Präsidentenkonferenz der Gesamtkirchgemeinde hat den Kirchgemeinden empfohlen, ihre Läutordnung für Karfreitag und Ostern 2017 anzupassen.
- Die Idee ist, genau wie beim Predigttext, der Musik oder der Liedauswahl, das Geläut bewusster und liturgischer einzusetzen.
Die reformierte Kirche ist daran, sich mehr Profil zu erarbeiten.
Für diese Änderung der Läutordnung gebe es zwei Gründe, sagt Felix Gerber, Sigrist des Berner Münsters. Einerseits wolle die reformierte Kirche ein ökumenisches Zeichen setzen und sich der römisch-katholischen und christkatholischen Kirche anpassen.
Der andere Grund sei, dass die reformierte Kirche das Geläut liturgischer einsetzen wolle, also ähnlich wie den Predigttext oder die Liedauswahl dem Ereignis anpasst. Das bedeute zum Beispiel mehr Stille von Karfreitag bis zum Oster-Gottesdienst.
Ich habe da volles Verständnis dafür.
Dass es immer mehr Personen gibt, die sich von Kirchengeläut gestört fühlen, kann Felix Gerber verstehen: «Der Wandel in der Gesellschaft ist enorm – wenn man sieht, wer alles unregelmässig arbeiten muss, da verstehe ich den Wunsch nach Nachtruhe.» Allerdings nur, wenn es um den nächtlichen Stundenschlag geht. «Mein Verständnis hört dort auf, wo sich der Widerstand grundsätzlich gegen das Glockengeläut richtet.»
Hightech im Glockenturm
Eine Änderung der Läutordnung läuft laut Felix Gerber konkret wie folgt ab: «Ich sage der Lieferfirma des Läutcomputers sekundengenau, was ändert, die programmieren das dann und schicken mir eine E-Mail mit dem Datenfile. Dieses lade ich dann auf den Läutcomputer und in weniger als einer Sekunde ist das neue Programm geladen.» |
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 12:03 / 17:30 Uhr)