Thomas Berger hat kürzlich sein Studium abgeschlossen und hat – wie er selber sagt – ein «mittleres Einkommen». Er will für die Jungfreisinnigen in den Grossen Rat und wurde von der FDP für deren Liste nominiert. Aber: «Von der Partei kriege ich nicht viel finanzielle Unterstützung. Es ist ein Irrglaube, dass der Freisinn im Geld schwimmt», so Thomas Berger gegenüber dem Regionaljournal. Er braucht also Geld. Nur woher?
Grössere Reichweite
Im Internet sind alle – auch die, die Thomas Berger nicht wählen können. Zu den bisherigen Unterstützern seiner Crowdfunding-Aktion zählen auch Personen aus anderen Kantonen.
Ich bin zuversichtlich.
Bisher hat er etwas mehr als 2'000 Franken, 4'000 will er insgesamt sammeln. Das mache rund 40 Prozent seines gesamten Budgets aus, sagt er: «Bisher läuft es super und ich bin überzeugt, dass ich den Rest auch noch zusammenbringe.»
Ist das die Zukunft?
«Nein», sagt Politikberater Mark Balsiger, «ich stelle fest, dass man bei Crowdfunding eher bereit ist in Sachprojekte zu investieren, als in Personen.»
Es habe zwar schon in der Vergangenheit Politikerinnen gegeben, die so versucht haben, ihren Wahlkampf zu finanzieren.
Wenn der Kandidat den Betrag nicht erreicht, bleibt ein fahler Nachgeschmack.
Doch er sieht auch ein gewisses Risiko: «Wenn jemand den erwünschten Betrag – im Fall von Thomas Berger die 4'000 Franken – nicht erreicht, dann bleibt vermutlich ein fahler Beigeschmack.» Balsiger glaubt also, dass Crowdfunding die traditionellen privaten «Bettel-Briefe» noch nicht ablöst als Basis für die Wahlkampf-Finanzierung.