10 Uhr morgens in einem Stadtberner Quartier: Eine Mutter mit zwei Kindern schaut zu, wie ein Velokurier das gesamte Gepäck der Familie für ihre Sportferien auflädt. Fünf Koffer, zwei Reisetaschen und eine Tragtasche mit Ski. Auf Ladeflächen vor und hinter dem Fahrgestell werden die Stücke festgebunden, alles findet Platz auf dem Cargovelo.
Velokurier Jasper wird über die Anzahl Gepäckstücke, die er transportieren muss, informiert. «Wie schwer diese sind, weiss ich aber nicht.» Da er mit reiner Muskelkraft fährt, «und Bern leider nicht Holland ist», lädt er nicht zuviel auf sein Cargovelo. Es können aber gut 100 Kilo sein, die Jasper zum Bahnhof transportiert.
In diesen Tagen gibt es viele solche Aufträge: In der Stadt Bern sind Sportferien. «An einem Tag waren es 45 Gepäcktransporte», sagt Projektleiterin Verena Poncet von der Firma Velokurier Bern. Es sei aber alles reibungslos gelaufen. «Ich bin erstaunt, wie viel ein Velo ohne elektronische Unterstützung transportieren kann.»
Auftraggeberin ist die SBB. Für ihr Angebot, Gepäck von Tür zu Tür bringen zu lassen, spannt sie erstmals in der Schweiz mit einem Velokurierdienst zusammen. Und sorgt damit für Staunen bei Kundinnen und Kunden, die für ihre Koffer, Snowboards und Ski eher einen Lieferwagen als ein Fahrrad erwartet haben. «Ich dachte mir, der arme Velokurier», sagt die Mutter im Schosshaldenquartier. Schliesslich habe sie für die Ferien zum Beispiel einen grossen Koffer mit Skischuhen gepackt. «Aber es ist wunderbar, wie das klappt.»
(SRF 1, Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr; haee;widc)
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