Die Rettungshelikopter landen an schönen Wintertagen im Minutentakt auf dem Spitaldach. Wenn viele Menschen auf den Skipisten im Oberwallis unterwegs sind, kommt es häufiger zu Unfällen. Dementsprechend arbeitsintensiv ist der Alltag auf der Notfallstation.
Damit alle Patientinnen und Patienten rechtzeitig versorgt werden können, ist die Triage besonders wichtig: Bei den Verletzten und alle anderen Patienten der Notfallstation wird zuerst die Dringlichkeit der Behandlung festgelegt. Dabei wird der Art und der Schwere der Verletzung Rechnung getragen.
In der Zentrale der Visper Notfallstation klingelt das Telefon pausenlos. Oft ist es die Notrufnummer 144, die einen neuen Rettungsflug ankündigt. Im vergangenen Jahr wurden 954 Menschen mit dem Heli ins Visper Spital geflogen.
Bei vielen Verletzten handelt es sich um klassische Skiunfälle: Knieverletzungen, Bein- oder Armbrüche und Hirnerschütterungen sind sehr häufig. Eine der Verletzten ist eine 13-jährige Schülerin aus dem Kanton Bern. Sie wurde im Skilager in Leukerbad von einem anderen Teenager angefahren. Es besteht Verdacht auf eine Oberschenkelfraktur.
Später kann zum Glück Entwarnung gegeben werden: Das Mädchen darf das Spital gemeinsam mit ihrer Lagerleiterin verlassen.
Nicht alle Unfälle laufen so glimpflich ab. Viele der Verletzten müssen zur Beobachtung im Spital bleiben oder werden später hier operiert. Das sorgt für Stau auf der Notfallstation: Alle Notfallkojen sind belegt und die Bettenstation des Visper Spitals ist voll.
Patienten abzuweisen oder in andere Spitäler zu verlegen wegen des hohen Arbeitsanfalls kommt für den Leiter der Notfallstation trotzdem nicht in Frage.
Wir weisen keinen ab. Aber manche Patienten müssen halt warten.
Die Schönwettertage in der Ski-Hochsaison bringen die Ärzte und Pflegefachleute an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Spätestens an Ostern ist der Stress aber wieder vorbei: Dann folgen deutliche ruhigere Monate für die Notfallstation des Visper Spitals.