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Die Industrie hat im Berner Jura die Böden verdreckt
Aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 23.06.2020. Bild: Keystone
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Industrie im Berner Jura Böden sind mit zu viel Kupfer und Zink belastet

In der Umgebung der alten Buntmetallwerke Boillat in Reconvilier überschreiten 54 Grundstücke den Altlasten-Grenzwert.

Die Bodenbelastung stammt von Staubpartikeln, die aus den Fabrikkaminen über die Luft in den Boden gelangten. Wegen der industriellen Tätigkeit der früheren Boillat-Werke bestand in den Gemeinden Reconvilier und Loveresse der Verdacht, dass der Boden belastet sein könnte. In der Gegend befinden sich 587 Grundstücke.

Ein ehemaliges Industrieflaggschiff

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Die Boillat-Werke waren jahrzehntelang ein Industrieflaggschiff des Jurabogens. Ende des 19. Jahrhunderts herrschte in der Schweiz grosser Bedarf nach Buntmetallprodukten, etwa zur Herstellung von Uhren, Telefondraht und Munition. Im Land entstanden mehrere Metallwerke, neben der «Boillat» in Reconvilier auch die Metallwerke in Dornach oder die Selve-Werke in Thun.

Die Thuner «Selve» ist bereits vor Jahren geschlossen worden. Auch hier musste der Boden saniert werden, bevor auf dem Gelände eine Wohnüberbauung errichtet werden konnte.

Im Auftrag des kantonalen Amts für Wasser und Abfall untersuchten Spezialisten eine Fläche von rund 110 Hektaren. Die Bodenproben wurden in einem unabhängigen Labor analysiert, wie die bernische Bau- und Verkehrsdirektion am Montag mitteilte.

54 Parzellen betroffen

Die Analysen ergaben, dass bei 54 Parzellen die Grenzwerte für Kupfer oder Zink gemäss eidgenössischer Altlasten-Verordnung überschritten werden.

Diese Parzellen müssen nach Angaben des Kantons saniert werden, wenn sie einen Haus- oder Familiengarten haben. Für entsprechend betroffene landwirtschaftliche Flächen werde derzeit noch ein Konzept ausgearbeitet, hält die bernische Bau- und Verkehrsdirektion fest.

Kosten tragen Eigentümer und Steuerzahler

Die Sanierungskosten werden zwischen den Eigentümern und der öffentlichen Hand aufgeteilt. Wie viel die Eigentümer übernehmen müssen, wird der Regierungsrat erst noch entscheiden. Die Bau- und Verkehrsdirektion geht von maximal 20 Prozent aus.

Kein Risiko für die Kinder

Weitere Grundstücke sind weniger stark belastet. Dort müssen nur Massnahmen ergriffen werden, falls ein Gemüsegarten vorhanden ist. Für Kinder, die in einem Haus- oder Familiengarten spielen, besteht nach Angaben des Kantons kein Risiko. Wünschen die Eigentümer dennoch eine Sanierung, müssen sie dafür selber in die Tasche greifen.

Bei allfälligen späteren Bodenabtragungen muss bei solchen Parzellen sichergestellt werden, dass das Material vorschriftsgemäss entsorgt wird.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 06:31 Uhr;

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