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«80 Prozent unserer Praktikanten finden nachher einen Job.»
Aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 31.01.2020. Bild: Michael Sahli/SRF
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Integration via Kochtopf Sie erkochen sich einen Platz in der Gesellschaft

Das Berner Schulrestaurant La Cultina bietet seit 20 Jahren Integrationskurse an. Migrantinnen und Migranten lernen in einem mehrwöchigen Kurs, was es heisst, in einem Schweizer Gastrobetrieb zu arbeiten.

Marc Wehrli

Marc Wehrli

Projektleiter und Geschäftsführer la Cultina

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Marc Wehrli ist seit 2001 bei la Cultina dabei. Vorher war der ausgebildete Hotelfachmann in mehreren Berner Gastrounternehmen tätig.

SRF News: Kommen die Leute wegen dem Essen in Ihr Restaurant oder wegen Ihrem sozialen Engagement?

Die Leute kommen sicher primär wegen dem Essen zu uns. Aber sie sind mittlerweile auch viel sensibilisierter und nehmen die Situation unserer Angestellten ernster. Vielen ist es wichtig, dass man etwas für die Flüchtlinge macht.

Essen ist ein verbindendes Element, essen ist global. Geht Integration durch den Magen?

Genau. Essen müssen alle jeden Tag. Und es ist wichtig, dass diese Nahrungsaufnahme auch einmal in einem Rahmen geschieht, wo man sich Gedanken darüber macht, woher das Essen kommt und wer es gemacht hat.

Wir lernen ihnen zum Beispiel, dass in der Schweiz sehr auf Pünktlichkeit geachtet wird.

Sie schulen die Flüchtlinge in einem mehrwöchigen Gastrokurs. Eine Schnellbleiche. Bleibt da was hängen?

Wir versuchen möglichst viele unserer Praktikanten in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Nach unserem Kurs bieten wir ihnen ein Coaching. So versuchen wir mit ihnen eine Stelle zu finden. In rund 80 Prozent der Fälle gelingt das auch.

Mehrere Personen richten ein Menu auf einem Teller an.
Legende: Mittagsstress Täglich arbeiten in der Küche der la Cultina vier Köche. Diese betreuen jeden Tag bis zu 16 Praktikantinnen. Michael Sahli/SRF

Am Nachmittag, wenn die Küche nicht mehr in Betrieb ist, besuchen die Flüchtlinge bei Ihnen einen Kurs. Welche Themen werden da behandelt?

Da geht es häufig um unsere Kultur in der Schweiz. Um ungeschriebene Gesetze in der Arbeitswelt. Dass zum Beispiel sehr darauf geachtet wird, dass man pünktlich ist, dass man gepflegt daher kommt an einem Vorstellungsgespräch.

Seit 20 Jahren gibt es dieses Integrationsprojekt. Wie geht es weiter?

Das ist im Moment unklar. Es gibt Veränderungen in der Asylpolitik im Kanton Bern, welche uns auch betreffen. Wir müssen uns einen neuen Partner suchen. Wir sind in Verhandlungen, darum kann ich noch nichts dazu sagen.

Das Gespräch führte Michael Sahli.

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