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Bern Freiburg Wallis Markus Seiler: Streifen am Himmel und geplatzte Airline-Träume

Jahrzehntelang war Markus Seiler (70) aus Worb an vorderster Front dabei in der Schweizer Luftfahrt. Als Gründer, Manager, Berater und Liquidator, auch auf den Flughäfen Bern-Belp und in Sitten. Nun hat er ein Buch geschrieben über die vielen Schweizer Airlines, die gescheitert sind.

Aufstieg und Fall, Euphorie und Ernüchterung in der Luftfahrt waren für Markus Seiler über Jahrzehnte tägliches Brot. Der Worber Ingenieur und Aviatik-Experte war mittendrin in diesem harten Geschäft um Passagiere, Ansehen und Rendite.

Er gründete im In- und Ausland Airlines wie Farner, TEA oder Helios, tat sich mit Legenden wie Crossair-Gründer Moritz Suter zusammen, er führte Luftfahrtunternehmen wie die Transvalair in Sitten oder Air Engiadina/Swisswings in Bern-Belp.

Audio
Gespräch mit Markus Seiler (21.11.2014)
10:37 min Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 10 Minuten 37 Sekunden.

Oft wurde er als erfahrener Berater und Sanierer beigezogen wie bei Hello und zuweilen musste er eine Firma auch verkaufen, grounden oder liquidieren. Zum Beispiel TEA Basel, die zur Easyjet Switzerland wurde.

Warum aber schreibt der Mann, der ja immer in die Luft wollte, nun im neuen Buch «Streifen am Himmel» über geplatzte Schweizer Aviatik-Träume, über Airlines, die gescheitert sind oder die gar nie in die Luft gingen? «Es ist ein Stück Schweizer Aviatikgeschichte, die kaum aufgearbeitet ist. Da kam mir mein sehr umfangreiches Archiv sehr entgegen».

Illusionen und Bubenträume

Markus Seiler kann aus dem Vollen schöpfen, über Illusionen und Bubenträume, über kalte Kalkulationen und verbrannte Millionen berichten. Und über die Tatsache, dass es immer wieder Leute gibt, die es mit kleinen Airlines mit zwei, drei Flugzeugen versuchen. «Das wird noch viel härter im europäischen Geschäft. Regionalflughäfen und Gesellschaften mit kleinen Maschinen müssen sich ungeheuer anstrengen, Geld zu verdienen.»

Keine persönliche Bilanz

Aber Markus Seiler sagt auch: «Die Branche hat aus den Fehlern der Vergangenheit auch gelernt. Und zudem ist die behördliche Überwachung der finanziellen Situation eines Unternehmens viel schärfer geworden.» Eine persönliche Bilanz sei das neue Buch «Streifen am Himmel» nicht, auch wenn er Höhen und Tiefen intensiv erlebt habe. Und dass er sich in seinem Berufsleben zuweilen auf ein Himmelfahrtskommando eingelassen hat, bereut er auch nicht.

«Bei der Gruppe für Rüstungsdienste oder beim Luftamt hätte ich es gemütlicher gehabt, wenn ich geblieben wäre. Aber ich wollte es ja gar nicht gemütlich». Fliegen tut er übrigens nicht selbst. Und er steigt nur in Maschinen mit Toilette und Bedienung.

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