Das Open Air Gampel setzt seit Jahren auf ein grosses DJ-Line-Up. Zu hören ist alles von Schlager bis Techno. Das Angebot an Bars ist beeindruckend.
Die Musik auf der Hauptbühne steht nicht so sehr im Vordergrund wie an anderen grossen Open Airs in der Schweiz. Die Walliser setzen seit etwa sieben Jahren konsequent auf Party. Das schmerzt manchmal selbst die Organisatoren.
Aldo Rotzer, der für das Catering verantwortlich ist und seit 30 Jahren dabei ist, sagt: «Ich hätte manchmal schon lieber guten alten Rock als einen, der ein paar Platten auflegt. Aber das ist halt jetzt gefragt.»
Viel Kritik - aber die Macher sind erfolgreich
Die Kritik ist nicht verstummt. «Kulturjournalisten haben uns verrissen und es gibt einige Einheimische, die unsere Ausrichtung gar nicht goutieren», sagt der Kommunikationsverantwortliche Olivier Imboden. Aber: Als Rockfestival mit grossen Namen wie Uriah Heep, Deep Purple oder Joe Cocker war das Open Air weit weniger erfolgreich als heute.
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Die Organisatoren scheinen mit dem Label «Partyfestival» für junge Menschen zwischen 16 und 24 einen Nerv getroffen zu haben. In den nächsten vier Tagen rechnen die Organisatoren mit rund 100'000 Besuchern. Das wären noch einmal deutlich mehr als im vergangenen Jahr.
Bei der 30. Austragung beträgt das Budget rund 7,5 Millionen Franken. Die Organisatoren schätzen, dass das drittgrösste Festival der Schweiz rund 50 Millionen Franken Wertschöpfung generiert.
Kurzfristige Absage der Toten Hosen
Am Donnerstagmorgen erhielt das Festival-OK einen Anruf aus Düsseldorf: Campino, der Sänger der Rockband Die Toten Hosen, habe eine schwere Stimmbandentzündung. «Aus heiterem Himmel» sei diese Absage für den Eröffnungsabend gekommen, sagt Olivier Imboden, der Kommunikationsverantwortliche des Openairs Gampel. Alle seien schockiert gewesen. Nun aber seien sie stolz, mit «Kraftklub» so schnell einen Ersatz gefunden zu haben.