Heiss ist es besonders in der Innenstadt und den Quartieren in der Nähe des Zentrums. Zum Beispiel im Lorraine-Quartier. «Es ist zentral, weit weg von Wäldern und es ist sehr kompakt gebaut», erklärt Stefan Brönnimann, Professor für Klimatologie der Universität Bern. Die Grünflächen seien zu klein, um das Quartier zu kühlen.
Kühle Luft vom Gurten
Anders im Liebefeld an der Berner Stadtgrenze. In einer Neubausiedlung wurden Grünflächen integriert, es gibt einen kleinen See und die Siedlung liegt nahe beim Berner Hausberg Gurten. «Da bildet sich kalte Luft, die kann runterfliessen und die Siedlung in der Nacht kühlen», erklärt Brönnimann. Wichtig sei, dass die kalte Luft keine Hindernisse habe und fliessen könne.
Im Liebefeld ist es im Schnitt 1 Grad kühler als in der Lorraine, in einem Hitzesommer sogar 3 Grad.
Hitzekarte für Bern
In der Stadt und in der Umgebung haben die Berner Forscher 86 Sensoren installiert. Das Ziel: eine Hitzekarte von Bern zu erstellen. Bisherige Messungen zeigen: unter dem Baldachin auf dem Bahnhofplatz werden in der Nacht die höchsten Temperaturen der Stadt gemessen. «Ein heisses Pflaster», kommentiert der Klimaexperte.
Kies statt Beton
Generell sind öffentliche Plätze oft zu heiss. Ein Tropfen auf den heissen Stein ist das Wasserspiel auf dem Bundesplatz. Das bringt Abkühlung. In den Messungen ist das aber noch nicht zu sehen. Kühlung auf einem öffentlichen Platz bringen laut Klimaexperten Bäume oder hellere Flächen, wie zum Beispiel Kies statt Beton.