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Frère Richard über Jugend, Politik und Religion, das Zölibat und Schweizer Kirchen (21.12.2017)
Aus Regi BE FR VS vom 21.12.2017.
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Ökumenischer Orden Ein Berner Bruder in Taizé

Frère Richard lebt seit bald 40 Jahren in der Mönchsgemeinschaft Taizé – Schweizer Kirchen hatten ihn nicht überzeugt.

«Frère Richard» ist sein offizieller Name, Bruder Richard sei auch gut. Und ja, früher sei er «Richu» gerufen worden – «manche sagten mir ‹Grichi›. Weil ich im Gymnasium Griechisch lernte.»

Aufgewachsen ist er als Richard Schneider in einer christlichen Familie in Kleindietwil, in Langenthal hat er das Gymnasium besucht. Eigentlich wollte er in Bern Theologie studieren und davor noch für einen Monat die Klostergemeinschaft in Taizé besuchen. Doch dann blieb er. «Ich spürte, dass im Leben in Taizé alles eine Einheit ist – Arbeit, Beziehungen, Studium, das Intellektuelle», sagt Frère Richard.

Zu enge und zu offene Kirchen

Kommt hinzu, dass die Kirchen in der Schweiz ihn nicht wirklich überzeugten: «Einerseits erlebte ich Kirchen als etwas sehr Tiefes, aber auch Enges. Andererseits als etwas Weites, aber mit dem Gefühl von ‹es muss nicht sein, es gehört halt einfach zur Landschaft und zur Geschichte des Kantons Bern›.» In Taizé hingegen spüre er eine Tiefe, die überhaupt nicht eng sei. «In der Schweiz hätte ich nie so viele Leute aus so vielen Kulturen kennengelernt wie in Taizé.»

Verantwortung für 20'000 Jugendliche

Am Taizé-Jugendtreffen über den Jahreswechsel – dieses Jahr in Basel – wird Frère Richard mit tausenden Jugendlichen beten und über die Bibel diskutieren. Ist er sich der Verantwortung bewusst, dass manche Jugendliche dazu neigen könnten, leicht beeinflussbar zu sein und sich in einer Religion zu verlieren? «Ich verstehe, was Sie meinen», sagt der Ordensbruder.

Es gebe religiöse Formen, bei denen man sofort sagen würde, ‹überlege zuerst, du hast deinen Verstand, deine Erfahrung und Leute, mit denen du reden kannst›. Aber bei den Taizé-Treffen bestehe diese Gefahr kaum. Schliesslich wohnten die Jugendlichen bei Privatleuten, die teilweise wenig religiös seien. «Das Treffen ist etwas sehr Offenes, bei dem es darum geht, Erfahrungen auszutauschen und einander vor allem zuzuhören.»

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