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Von der Armut ins Rotlichtmilieu
Aus Schweiz aktuell vom 02.07.2018.
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Prozess um Menschenhandel In die Schweiz gelockt und zur Prostitution gezwungen

Das Regionalgericht in Biel befasst sich mit einem der grössten Fälle von Menschenhandel in der Schweiz.

Eine 58-jährige Thailänderin soll 88 arme Landsleute zur Prostitution in die Schweiz gelockt haben. In Bordellen in den Kantonen Bern, Solothurn, Luzern, Basel-Stadt, Thurgau, St. Gallen und Zürich mussten die Frauen und Transsexuellen ihre Körper verkaufen, um «Reiseschulden» abzuzahlen.

Öffentlichkeit ausgeschlossen

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Nach dem Prozessauftakt am Montagmorgen wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen, da mehrere Opfer befragt wurden. Das Urteil im mehrtägigen Prozess wird am Mittwoch, 11. Juli erwartet.

Die Angeklagte ist teilweise geständig. Vorgeworfen wird ihr nebst qualifiziertem Menschenhandel auch Förderung der Prostitution und Geldwäscherei im Zeitraum von Anfang 2009 bis Oktober 2014. Laut der Staatsanwaltschaft nützte die Frau die Notlage der Opfer aus.

Mit Tricks Visa organisiert

Sie versprach ihnen Arbeit in der Schweiz, organisierte trickreich die nötigen Visa und übernahm vorerst einmal die Flugkosten. Den Opfern sei durchaus bewusst gewesen, dass sie sich in der Schweiz prostituieren mussten. Nicht klar waren ihnen aber laut Staatsanwaltschaft die konkreten Arbeits- und Lebensbedingungen.

Einmal in der Schweiz angekommen, mussten die Opfer einen Betrag von bis zu 30'000 Franken durch Prostitution abzahlen. Dazu kamen Kosten zum Beispiel fürs Essen und für Inserate. Für die Sexarbeiterinnen selber blieb praktisch kein Geld übrig, wie aus der Anklageschrift hervorgeht.

Völlig isoliertes Leben

Eine Alternative zur Prostitution hatten sie nicht, sie lebten völlig isoliert von der Aussenwelt und in Abhängigkeit von den Drahtzieherinnen. Den Gehorsam der Opfer erklärt die Staatsanwaltschaft auch damit, dass der Respekt vor älteren Personen in der thailändischen Kultur tief verankert ist.

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SRF-Korrespondentin Mirjam Spreiter über den ersten Prozesstag
aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 02.07.2018.
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