Die Stadt Bern hatte 2015 beschlossen, die Schiesskurse aus dem «Fäger»-Angebot zu streichen. Dies, weil der Berner Stadtrat den Verzicht als Beitrag zur Gewaltprävention verlangt hatte.
Doch erhoben die Stadtschützen gegen diesen Entscheid Beschwerde beim Regierungsstatthalteramt. In der Folge drohten verschiedene dem «Fäger» angeschlossene Gemeinden, aus der Trägerschaft auszutreten. Dies an einem vom Berner Statthalter einberufenen Rundtischgespräch, wie der Berner Gemeinderat am Montag mitteilte.
Fäger nicht einer politischen Debatte opfern
Für den Berner Gemeinderat stand danach fest: Treten die Gemeinden aus, ist der «Fäger» in seiner heutigen Form gefährdet. Und das wollte die Stadtregierung im Interesse der Kinder nicht riskieren. «Es wäre nicht zu verantworten, dieses erfolgreiche Angebot einer politischen Debatte um das Schiesswesen zu opfern», schreibt sie in ihrer Mitteilung.
Die zuständige Gemeinderätin Franziska Teuscher ist nicht zufrieden: «Waffenbesitz hat unsere Welt nicht friedlicher gemacht und wir haben beim Fäger so ein gutes Angebot. Aber ich kann nicht alles in Frage stellen, wenn die Schützen und die Nachbargemeinden solchen Druck machen.»
26 Gemeinden der Region dabei
Der «Fäger» bietet jeweils 300 Kurse an. 1600 Kinder und Jugendliche aus der Stadt Bern und 2100 aus den angeschlossenen Gemeinden besuchen diese.
Insgesamt kostet die Freizeit- und Ferienaktion «Fäger» nach Angaben der Stadt Bern 210'000 Franken. 26 Gemeinden aus der Region beteiligen sich mit finanziellen Beiträgen in der Höhe von rund 105'000 Franken.