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Bild 1 von 6. Schon vor dem Eingang in die Ausstellung wartet Kunst auf die Gäste: «Les Footballeurs» von Niki de Saint Phalle stehen normalerweise im Garten des Musée Olympique in Lausanne. Bildquelle: Elisa Häni/SRF.
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Bild 2 von 6. In den zu Ausstellungsräumen umgewandelten Schulzimmern liegen jeweils passende Teppiche, hier zu den Kunstwerken von Robert Zünd... Bildquelle: Elisa Häni/SRF.
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Bild 3 von 6. ... oder da zu Bildern von Félix Valloton... Bildquelle: Elisa Häni/SRF.
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Bild 4 von 6. ... und die passenden Blumenarrangements. Bildquelle: Elisa Häni/SRF.
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Bild 5 von 6. 35 Jahre lang unterrichtete Ruedi Trauffer in der Schule Trubschachen, seit 40 Jahren arbeitet er jeweils bei der Kunstausstellung mit. Bildquelle: Elisa Häni/SRF.
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Bild 6 von 6. Storen zu im Schulhaus Hasenlehn in Trubschachen: In den Schulzimmern hängt derzeit wertvolle Kunst. Bildquelle: Elisa Häni/SRF.
Einst gab es kaum Kunst in Trubschachen. Da hatte ein angehender Lehrer namens Walter Berger in seiner Ausbildung ein erschütterndes Erlebnis: «Als er mit Kunst in Berührung kam, sagte er sich, ‹das müssen meine Leute im Dorf auch kennenlernen›», erzählt Ruedi Trauffer. Er war – wie Walter Berger – jahrzehntelang Lehrer in Trubschachen.
Für Walter Berger war es erschütternd, als er am Lehrerseminar erstmals mit Kunst in Berührung kam.
Berger habe Freundschaften mit Künstlern geschlossen, Cuno Amiet zum Beispiel, und habe Werke von ihm jeweils für ein paar Monate in seinem Schulzimmer ausgestellt. «Und dann holte er abends Erwachsene her, etwa nach einer Sitzung, sie sollten sich diese Bilder auch anschauen kommen.» Das sei zunächst nicht einfach gewesen und Walter Berger habe gemerkt, dass man die Leute zur Kunst hinführen muss.
Erfolgsrezept seit 1964
Walter Berger hat ein Erfolgsrezept entwickelt, das auch heute noch funktioniert. Die Kunstausstellung Trubschachen orientiert sich immer noch an den Ideen ihres Gründers und sie zieht nun alle vier Jahre jeweils Tausende ins Emmental.
Wie also gelingt es, Kunst zu den Leuten zu bringen? Ruedi Trauffer, seit 40 Jahren bei der Ausstellung aktiv, unterdessen als Co-Kurator, nennt die Erfolgsfaktoren:
Aufbau von einfach zu schwierig
«Wir holen die Leute mit gegenständlicher Kunst ab. Kunst, die allen gefällt. Dann führen wir sie von Zimmer zu Zimmer zu anspruchsvollerer Kunst.»
Führungen durch Laien
«Wir machen viele Führungen und diese Aufgabe übernehmen Leute vom Dorf, etwa ein Physiotherapeut, Lehrer und Lehrerinnen, eine ehemalige Bäckersfrau. Sie informieren sich über jeweils einen Künstler und geben dieses Wissen einander weiter. Wahrscheinlich kommt es gut an, dass die Führungen nicht von Profis gemacht werden.»
Ausstellungsort Schulhaus
«Wir verwandeln die Schulzimmer zwar in Ausstellungräume, doch sind sie den Leuten vertraut.»
Blumen und Teppiche
«Viele Leute schauen zuerst die Blumen und die Teppiche an, die zu den Bildern passen. Die Bilder nehmen sie quasi «neben allem anderen mit».
Kaffee und Kuchen
«Die Kaffeestube gehört seit den Anfängen 1964 dazu und sie ist immer gut besucht. Nach drei Wochen hat das Team jeweils tausende belegte Brötchen gestrichen.»
Die 20. Kunstausstellung Trubschachen ist vom 1. - 23. Juli 2017 in den beiden Schulhäusern des Emmentaler Dorfes.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 6:32 / 17:30 Uhr)