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Didier Plaschy: Ski-Philosoph und Athleten-Dolmetscher
Aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 17.03.2019. Bild: Silvia Graber/SRF
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Sonntagsgast Didier Plaschy «Die Schweiz wird in den nächsten Jahren zur Slalom-Macht»

Die Schweizer Slalom-Fahrer haben die aktuelle Weltcup-Saison äusserst erfolgreich beendet. Das liegt auch an Didier Plaschy. Der ehemalige Skirennfahrer ist persönlicher Trainer von Ramon Zenhäusern und hat den Sportler nicht zuletzt mit seinen ungewöhnlichen Trainingsmethoden an die Weltspitze gebracht. Mit diesen Methoden polarisiert Plaschy und auch in seiner Funktion als Skiexperte bei SRF kommt er nicht bei allen gut an.

Didier Plaschy

Didier Plaschy

SRF-Skiexperte und Trainer

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Didier Plaschy (Jahrgang 1973) ist ein ehemaliger Schweizer Skirennfahrer. Als solcher gewann er zwei Weltcuprennen. Seit seinem Rücktritt ist er als Trainer tätig und seit der Saison 2018/2019 auch als Ski-Experte für SRF.

SRF News: Didier Plaschy, seit dieser Saison sind Sie Ski-Experte bei SRF. Warum haben Sie diesen Job beim Fernsehen angenommen?

Didier Plaschy: Im Grunde komme ich damit dahin zurück, wo’s angefangen hat. Ich habe im Weltcup Erfahrungen gesammelt als Athlet, dann als Trainer mit Jugendlichen, habe Psychologie studiert, um meine Trainingsphilosophie zu untermauern. Und jetzt geht es mir darum, den Menschen zu zeigen, welche Faktoren eine Athletin schnell machen und warum gewisse langsamer sind als andere.

Ich will den Menschen zeigen, welche Faktoren eine Athletin schneller machen als andere.

Und ich will das in einer Sprache vermitteln, die sehr gut verständlich ist. Ich bin eine Art Dolmetscher und übersetze die Leistung der Athleten ins Wohnzimmer der Leute.

Sie haben selber zwei Weltcup-Rennen gewonnen. Ist das jetzt erfolgreich oder nicht?

Es gibt natürlich den gesellschaftlichen Druck: Wenn jemand Rennen gewinnen kann, soll er viele Rennen gewinnen. Das ist ein volkswirtschaftliches Prinzip. Ich hatte mir schon als 13-Jähriger vorgenommen, einen Weltcup-Slalom zu gewinnen. Und wenn ich konsequent gewesen wäre, hätte ich nach dem ersten Sieg aufgehört. Ich bedaure im Nachhinein ein bisschen, dass ich das nicht getan habe.

Wenn ich konsequent gewesen wäre, hätte ich nach dem ersten Sieg aufgehört. Ich bedaure, dass ich das nicht getan habe.

20 Jahre nach Ihrem ersten Weltcup-Sieg in Kranjska Gora hat Ihr Schützling Ramon Zenhäusern am gleichen Ort seinen ersten Sieg eingefahren. Ein Zufall?

Nein, überhaupt nicht. Ich habe immer gesagt, dass es nicht sein kann, dass wir Schweizer auf der Herren-Seite im Slalom nicht erfolgreich sein können. Daniel Yule und Ramon Zenhäusern zeigen, dass wir dazu fähig sind. Wir haben jetzt ein Team, das Rennen gewinnen kann. Ich sehe mich als Vorreiter bei gewissen strukturpolitischen und trainingsphilosophischen Veränderungen, die wir in den letzten Jahren vorgenommen haben. Und die dazu führen werden, dass die Schweiz in den nächsten zehn Jahren im Slalom zur Riesen-Macht werden wird.

Sie leben in Varen mit Ihrer Frau und vier Buben. Wie sind Sie als Familienvater?

Ich bin eigentlich als Einzelkind aufgewachsen, meine Schwester ist neun Jahre älter als ich. Und wenn alle abends mit ihren Geschwistern haben spielen können, war ich allein. Es hat mir an nichts gefehlt, aber eine Jugend ohne Geschwister ist miserabel. Da habe ich mir vorgenommen, dass ich mal viele Kinder haben will. Ich wollte erleben, wie das ist, wenn man am Abend heimkommt und dann richtig Rambazamba ist. Und so ist das jetzt mit den vier Buben. Wir haben eine junge Familie und ich freue mich auch auf die Entwicklung, die da noch passieren wird.

Das Gespräch führte Silvia Graber.

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