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Bern Freiburg Wallis Strategie für Land- und Berggebiete: Bund geht auf Gratwanderung

Bis Ende Jahr sollte der Bund wissen, wie er in Zukunft die Innovationskraft der Berggebiete und des ländlichen Raumes fördern will. Dafür muss man einen Expertenbericht noch viel griffiger machen, verspricht die Seco-Staatssekretärin am Wirtschaftstreffen der Volkswirtschaft Berner Oberland.

Die Organisation «Volkswirtschaft Berner Oberland» aus Interlaken stellte am Wirtschaftstreffen in Spiez eine klare Frage: Hat der Bund eine Strategie für die Berggebiete und die ländlichen Regionen der Schweiz? Die Direktorin des Seco, Staatssekretärin Marie-Gabrielle Ineichen gab eine ebenso klare Antwort: «Der Bund hat diese Strategie noch nicht. Aber wir arbeiten daran. Bis Ende Jahr müssten die Massnahmen konkret sein.» Ein Expertenbericht liegt zwar seit Juni 2014 beim Seco, dem Bundesamt für Wirtschaft. Aber er ist sehr theoretisch und abgehoben. «Das müssen wir noch konkretisieren und operationell auf den Boden bringen», verspricht die Seco-Chefin. Denn mit der bisherigen Fassung kann kein Unternehmer und keine Region etwas anfangen.

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Strategie für Berg- und Landregionen wird für den Bund zur Gratwanderung (17.9.14).
03:57 min
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Immerhin hat der Bericht den ländlichen Raum definiert und das ist eine erstaunliche Grösse:

Ein Viertel der Schweizer Wohnbevölkerung lebt auf drei Vierteln der Landesfläche. Oder umgekehrt: Drei Viertel der Bevölkerung drängt sich in den grossen Ballungszentren auf nur einem Viertel der Fläche der Schweiz.

Die Landregionen nützen ihre Innovationskraft zu wenig

Staatssekretärin Marie-Gabrielle Ineichen ist der Meinung, die Landregionen würden ihre Innovationskraft zu wenig nutzen. Die Nähe der grossen, wirtschaftsstarken Ballungszentren in den Städten und im Mittelland zu den Universitäten und zum Kapital würden diesen Unterschied möglicherweise begründen, da seien die Wege einfach kürzer. Das ist ein Widerspruch: Die Schweiz ist zwar Innovations-Weltmeister zum Beispiel bei den Patenten – aber Land und Berg halten da gemäss der europäischen Wirtschaftsorganisation OECD nicht mit.

Allerdings muss der Bund mit seiner Strategie jetzt vorwärtsmachen, eine Motion des ehemaligen Bündner Ständerates Theo Maissen zwingt ihn dazu. Frühere, sehr griffige Fördermassnahmen sind nämlich seit Jahren ausgelaufen, wie die Bonny-Beschlüsse, die IHG-Kredite für das Berggebiet oder die Regio-Plus-Projekte, die zum Beispiel die regionalen Naturpärke möglich gemacht haben. Die sogenannte «Neue Regionalpolitik» des Bundes hat diese Lücke noch nicht gefüllt.

Das Thema interessiert nicht nur die Tourismusregion Berner Oberland, sondern auch zum Beispiel das Emmental mit seiner schweizweit grössten Dichte an High-Tech-Unternehmen oder den Jura-Südfuss mit seinen über 150‘000 industriellen Arbeitsplätzen.

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