«Dr. med., Prof. honoris causa» - diese Titel trug die Leiterin Qualitätsmanagement der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD) zu Unrecht. Darum ist sie per sofort entlassen worden und die UPD reichen eine Strafanzeige ein.
Die Frau war seit Februar 2012 bei den UPD angestellt. Sie hatte angegeben, ihre Diplome in Bosnien-Herzegowina erworben zu haben. Im Oktober warfen ihr Medien vor, sich zu Unrecht mit einem Doktor- und einem Professorentitel zu schmücken. Die UPD-Geschäftsleitung liess die Vorwürfe untersuchen. Nun liegt die übersetzte Auskunft der Universität Tuzla vor. Darin steht, dass die vorgelegten Diplome und Bestätigungen weder echt sind noch auf die Stelleninhaberin ausgestellt wurden. Das heisst: Die Diplome sind gefälscht.
Die stellvertretenden Co-Vorsitzenden der UPD-Geschäftsleitung haben daraufhin entschieden, die fristlose Kündigung auszusprechen. Zudem werden die UPD gegen die Mitarbeiterin eine Strafanzeige einreichen, lautend auf Amtsanmassung, allenfalls Urkundenfälschung.
Zu wenig genau hingeschaut
Susanna Regli, Mediensprecherin der UPD, sagte gegenüber Radio SRF, die Angestellte habe für ihre Tätigkeit als Qualitätsmanagerin kein Arzt- oder Professorendiplom gebraucht. «Weil sie keinen Patientenkontakt hatte, war es bei ihr nicht notwendig, die medizinischen Titel auf ihre Echtheit zu überprüfen.» Aber man habe bei ihr «wahrscheinlich zu wenig genau hingeschaut». Die entlassene Mitarbeiterin kann bei der Gesundheits- und Fürsorgedirektion Beschwerde gegen die fristlose Kündigung erheben.