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Verschmutze Böden Das Wallis wird vom Quecksilber befreit

In Raron werden die ersten Grundstücke von den Schwermetall-Rückständen gesäubert. Weitere sollen folgen.

Das erste von den Arbeiten betroffene Quartier befindet sich bei Turtig in der Gemeinde Raron. Betroffen sind acht Parzellen mit einer Gesamtfläche von 4000 Quadratmetern. Das Material, das dort beseitigt wird, weist durchschnittliche Quecksilber-Konzentrationen von 20 Milligramm pro Kilogramm Erde auf.

Ein Kanal zwischen Häusern, im Hintergrund eine Brücke.
Legende: Fast 100 Parzellen entlang dieses Kanals sind betroffen. SRF/Priska Dellberg

Insgesamt würden im Gebiet rund 100 Kilogramm Quecksilber entsorgt, führten die Verantwortlichen an einem Medienrundgang am Mittwoch aus.

Sanierungen brauchen Zeit

Im nächsten Frühjahr folgt die Sanierung weiterer Quartiere in Visp und in Raron. Die Lonza rechnet damit, dass die Arbeiten in frühestens zwei Jahren ganz abgeschlossen werden können.

Die Besitzer der sanierungsbedürftigen Parzellen müssen sich nicht an den Kosten beteiligen. Die Massnahmen werden von der Firma Lonza ohne Anerkennung einer Rechtspflicht vorfinanziert und ausgeführt, wie bereits im September bekannt wurde. Beim Abschluss der Sanierungsarbeiten werden die betroffenen Parzellen aus dem Kataster der belasteten Standorte gelöscht.

Allerdings werden nur jene Teile der betroffenen Grundstücke saniert, deren Belastung mehr als 2 Milligramm Quecksilber pro Kilogramm Erde beträgt. Wird dieser Grenzwert überschritten, gilt das Schwermetall als mögliches Gesundheitsrisiko.

Das Chemieunternehmen hat schon lange klargemacht, dass es nur Material entsorgen lassen wird, dass über diesem Grenzwert liegt.

Es macht keinen Sinn, Erde durch halb Europa zu transportieren, wenn das nicht notwendig ist.
Autor: Jörg Solér Standortleiter Lonza Visp

Woher das Quecksilber kommt

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Das Quecksilber stammt von der Lonza, die zwischen 1930 und 1970 den Grossgrundkanal mit industriellen Abwässern belastet hatte. Die Verschmutzung war Mitte 2010 bei Vorarbeiten für den Bau der Walliser Autobahn A9 entdeckt worden.

Für ein anderes Vorgehen fehle die gesetzliche Grundlage. Und auch ökonomische und ökologische Überlegungen sprächen dagegen, sagen die Verantwortlichen.

Zum Teil auch auf eigene Kosten

Schwächer belastete Parzellen müssten die Eigentümer auf eigene Rechnung sanieren, falls sie das wollen. Parzellen mit einer Quecksilberbelastung zwischen 0,5 und 2 mg pro Kilogramm Erde werden in der BODAT dokumentiert - der kantonalen Datenbank für die Beobachtung der Bodenbelastung.

Aushub aus solchen Böden muss später in der Inertstoffdeponie entsorgt werden, was deutlich kostspieliger ist als die Entsorgung von «sauberer» Erde. Das sei unbefriedigend, heisst es bei der der Interessengemeinschaft, welche die Eigentümer vertritt.

Wir sind froh, das es losgeht. Aber restlos zufrieden sind wir nicht.
Autor: Norbert Salzgeber Co-Präsident IG Quecksilber

Mindestens 99 Parzellen betroffen

Um die spezifischen Massnahmen für jede einzelne Parzelle festzulegen, haben die Besitzer der 99 sanierungsbedürftigen Parzellen in Visp und Raron einen Sanierungsvertrag unterzeichnet.

Die genaue Zahl an sanierungsbedürftigen Parzellen kann noch ändern: Der Kanton Wallis hat im Februar 2017 nämlich noch Zusatzuntersuchungen auf rund hundert Parzellen verlangt.

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