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Zweite Chance auf Lehrstelle Wenn das Alter nicht entscheidend ist

Etha Varone macht ein Praktikum als Fachfrau Hauswirtschaft bei der Stiftung Rüttihubelbad im Emmental. Zurzeit arbeitet sie im Speisesaal des Altersheims. «Mir gefällt die Arbeit hier sehr gut, sie ist vielfältig und ich mag den Kontakt mit den Menschen.» Etha Varone ist 37-jährig und kann nur dank der finanziellen Hilfe der Stanley Thomas Johnson Stiftung noch eine Lehre machen. «Ich könnte mir das nicht leisten.»

Münzel im Porträt.
Legende: Guido Münzel, Geschäftsleiter Stanley Thomas Johnson Stiftung. SRF

Das gehe vielen der gut 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts so, sagt Guido Münzel, Geschäftsleiter der Stiftung. «Viele haben ihren Job gekündigt, um im Projekt mitzumachen und haben eine Familie zu versorgen.»

Im Kanton Bern haben rund 60'000 Menschen über 25 keine abgeschlossene Ausbildung. Die Stanley Thomas Johnson Stiftung unterstützt die Teilnehmer aber nur, wenn keine andere Stelle zuständig ist, wie zum Beispiel die Sozialdienste, oder sonst kein Geld fliesst, zum Beispiel über Stipendien.

Nicht nur finanzielle Hilfe

Neben der finanziellen Hilfe hat die Stiftung auch mitgeholfen, die Praktikumsplätze und dann die Lehrstellen für die Teilnehmer zu suchen. Zudem gibt es Gruppencoachings. 18 der 31 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben bis jetzt eine Lehrstelle gefunden.

Porträt von Patricia Stübi.
Legende: Patricia Stübi, Personalchefin Stiftung Rüttihubelbad. zvg/Stiftung Rüttihubelbad

Die Stiftung Rüttihubelbad im Emmental hat zwei Teilnehmerinnen aus dem Projekt «2. Chance auf eine 1. Ausbildung» eine Lehrstelle angeboten. Etha Varone im Bereich Hauswirtschaft, der anderen Person im Pflegebereich. Personalchefin Patricia Stübi glaubt, dass ältere Lehrlinge einen Mehrwert bringen. «Die Ablösung vom Elternhaus fällt weg und ältere Lehrlinge haben mehr Erfahrung und mehr Disziplin.» Dafür sei die Stiftung gerne bereit, 200 Franken pro Monat mehr Lohn zu zahlen.

Welches Projekt erhält finanzielle Hilfe?

Es gibt viele Projekte im Bereich berufliche Integration. Unter anderen das bernische Mittelschul- und Berufsbildungsamt entscheidet darüber, welches Projekt unterstützt wird.

Porträt Theo Linck.
Legende: Theo Ninck, Leiter Mittelschul- und Berufsbildungsamt. SRF

«Es ist auch eine Thematik, die in den letzten Jahren stärker gewichtet wird. Wie können wir Ausländerinnen und Ausländer oder Leute, die von der Sozialhilfe leben, in die Arbeitswelt integrieren», sagt Theo Ninck, Leiter des Mittelschul- und Berufsbildungsamtes. Es gebe aber klare Kriterien für die Auswahl: Ist das Projekt vom Arbeitsmarkt her gefragt, können die Leute, die unterstützt werden, auch wirklich beruflich wieder integriert werden. Und ein Pilotprojekt müsse später ausgeweitet werden können.

Dem Projekt «2. Chance auf eine 1. Ausbildung» gibt Ninck gute Chancen, weiterhin auf kantonale Unterstützung zählen zu können. «In Zukunft werden sich die Menschen mehr umorientieren müssen, einen neuen Beruf lernen oder eine Weiterbildung machen. Deshalb stecke ich Hoffnungen in dieses Projekt.»

(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 6:32 / 17:30 Uhr)

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