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Graubünden Andere Länder, ähnliche Erfahrungen

In Landquart trafen sich am Freitag Biologen, Wildhüter und Bärenexperten aus aller Welt zum Bärensymposium. Dabei zeigte sich: Die Erfahrungen mit den Bären aus verschiedenen Ländern sind ähnlich wie jene in Graubünden.

Bären und Menschen können zusammenleben, allerdings sind dazu gesellschaftliche Anpassungen erforderlich. Das ist die Quintessenz des ersten Bärensymposiums der Schweiz, das am Freitag in Landquart durchgeführt wurde.

An der Veranstaltung des WWF und von Pro Natura diskutierten Fachleute aus der Schweiz, Italien und Slowenien über die Herausforderungen, die mit der Rückkehr des Bären in die Schweiz verbunden sind. Nachdem das letzte frei lebende Exemplar am 1. September 1904 im Val S-charl im Unterengadin geschossen worden ist, wandern seit 2005 wieder regelmässig Bären aus Norditalien nach Graubünden.

Akzeptanz braucht Zeit

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«Zusammenleben mit Bären möglich»
03:36 min
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Am Bärensymposium zeigte sich Claudio Groff von der Frost- und Wildtierverwaltung der norditalienischen Provinz Trentino laut Angaben der Umweltorganisationen überzeugt, dass Bären und Menschen in den Alpen zusammenleben können. Entscheidend seien die Information der Bevölkerung und die Lösung von Konflikten sowie die Bereitschaft, gewisse Kosten und Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen.

In Slowenien und in Italien zeigt sich, die Erfahrungen mit den Bären sind oft deckungsgleich mit jenen in Graubünden. Auch in Slowenien, einem Land in dem rund 450 Bären leben, stossen die Tiere nicht nur auf Akzeptanz. «In den Regionen, in denen schon lange Bären leben, werden die Tiere akzeptiert. An Orten, an denen sie erst seit ein paar Jahren auftauchen, gibt es Widerstand.

«Es braucht Zeit, sich an die Bären zu gewöhnen», sagt Micha Kofel vom Forstdepartement in Ljubliana. «Solange Bären nur das grosse, mysteriöse Tier im Wald sind, haben die Menschen Angst davor. Erst wenn sie ihnen ein paar Mal begegnet sind, legt sich diese Angst.»

Nur unauffällige Bären haben eine Chance

Laut dem Bündner Jagdinspektor haben nur unauffällige und scheue Tiere eine Chance auf ein Zusammenleben mit dem Menschen. Schwierig werde es für Problembären. Unabdingbar bei der Rückkehr des Bären ist gemäss Brosi die Akzeptanz durch die lokale Bevölkerung.

Nach Angaben von WWF und Pro Natura wurde am Symposium deutlich, dass die Rückwanderung des Bären gesellschaftliche Anpassungen erfordert. Der Schutz von Nutztier-Herden und Bienenstöcken, ein Abfallmanagement sowie das Fernhalten der Raubtiere von Siedlungen seien die Knackpunkte für das Zusammenleben.

Ob solche Anpassungen gelängen, hänge weniger vom Bären, seiner Biologie oder seinen Lebensraum-Ansprüchen ab, als vielmehr «von unseren Bildern und unserem Willen», schreiben WWF und Pro Natura.

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