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Medium Virtual Reality: «Es interessierte uns, etwas damit zu machen.»
Aus Regionaljournal Graubünden vom 17.02.2020. Bild: zvg
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Bündner Filmschaffen Wenn der Film lebendig wird

Sandro Zollinger und Roman Vital konnten ihren experimentellen Virtual Reality-Film am Sundance Festival zeigen.

Diesen Film kann man weder im Kino noch auf dem TV-Schirm anschauen. Um das neuste Werk des Duos Zollinger/Vital zu sehen, braucht es eine Virtual Reality-Brille. Der Film «LOS» erzählt die Geschichte eines Familienvaters, der seine letzte Wanderung antritt. Weltpremiere konnte die Produktion vor wenigen Wochen am renommierten Sundance Filmfestival in den USA feiern.

SRF News: Sandro Zollinger, Sie und Roman Vital waren bisher vor allem als Dokumentarfilmer unterwegs, nun eine Literaturverfilmung und neuste Technik. Wurden Ihnen konventionelle Dok-Filme zu langweilig?

Sandro Zollinger: Nein, gar nicht. Aber gerade in unserem Business geht die Entwicklung weiter und das Medium Virtual Reality ist aufgetaucht. Es interessierte uns, etwas damit zu machen.

Wie hat sich der Filmdreh unterschieden von früheren Produktionen?

Es war in vielen Bereichen ein Abenteuer. Das fängt bei diesen Kameras an, die den ganzen Raum aufnehmen. Normalerweise gibt es bei einem Dreh den Bereich hinter der Kamera, wo die Techniker und die Regie stehen. Das gibt es nicht mehr.

In diesem Medium sucht man noch immer eine Sprache, wie Geschichten erzählt werden können.
Autor: Sandro Zollinger Filmer

Will man nicht im Bild sein, muss man weg. Das hat dazu geführt, dass wir uns beispielsweise bei den Aufnahmen in der Winterlandschaft ein Loch gegraben und uns dann dort hinein gelegt haben.

Virtual Reality ist nicht neu, solche Brillen kommen auch bei Computergames oder Werbefilmen zum Einsatz, was ist das Spezielle bei Ihrem Film?

Speziell an unserem Film ist sicher der Zugang, dass wir von Anfang an sagten, es ist schwierig etwas rein nur mit diesem Medium zu erzählen. Man gibt nämlich einen Teil der Regie an den Zuschauer ab.

Was ist ein Virtual Reality-Film?

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Bei einem Virtual Reality-Film oder 360-Grad-Film erlebt der Zuschauer das Geschehen realitätsnah. Der Film wird in einer speziellen Brille mit eingebautem Monitor abgespielt. Der Zuschauer befindet sich mitten in der Filmszene. Er kann seinen Kopf nach oben oder unten bewegen und sich so im Film quasi umsehen. Gedreht werden solche Filme mit 360-Grad-Kameras, die eine volle Rundum-Aufnahme ermöglichen.

Weil man sich in der Szene umschauen kann?

Absolut. Wenn man hinschauen kann wo man will, müsste man ja immer winken und sagen, schau hier hin, hier ist die Geschichte. Deshalb ist die Idee gekommen, dass wir die Geschichte über den literarischen Text erzählen. Gelesen wird er vom Schriftsteller Klaus Merz selbst, es ist wie bei einem Hörbuch. Über die Virtual Reality Ebene gehen wir eher in atmosphärische Szenen hinein, die zur literarischen Geschichte passen.

Weltpremiere hatte der Film beim bekannten Sundance Festival in den USA, wie war das für Sie?

Es war wirklich etwas irreal als wir dort waren. Man hat sich das natürlich vorgestellt, dass man das gerne einmal erleben würde. Das war toll als wir dann wirklich da waren.

Wie waren die Reaktionen auf den Film?

Die waren durchwegs positiv. In diesem Medium sucht man noch immer eine Sprache, wie Geschichten erzählt werden können. Wir haben einen eigenen Vorschlag gezeigt, wie man an das angehen kann. Das ist sehr gut und oft mit Erstaunen aufgenommen worden.

Das Gespräch führte Silvio Liechti.

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