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Hiobsbotschaft für Davos
Aus Schweiz aktuell vom 11.09.2013.
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Graubünden Die Hochgebirgsklinik Davos ist Konkurs

Die Hochgebirgsklinik Davos hat Insolvenz angemeldet. Nach über 100 Jahren schliesst sie spätestens Ende 2013 ihre Tore. 200 Arbeitsplätze sind in Gefahr. Auch für die beiden verbleibenden Höhenkliniken hat dieser Konkurs negative Auswirkungen.

Er sei «schockiert», sagt der Bündner Gesundheitsdirektor Christian Rathgeb. Die Kantonsregierung hatte erst am Tag davor vom Konkurs der Hochgebirgsklinik erfahren. Es müsse alles unternommen werden, um wenigstens gewisse Bereiche der Klinik weiterzuführen, so Rathgeb.

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Höhenklinik ist konkurs (11.09.2013)
00:43 min
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Claus-Michael Denk, Stiftungspräsident der Hochgebirgsklinik, erklärte, er hoffe, die Schliessung der Klinik erfolge erst auf Jahresende. Aber das sei eine Entscheidung des Konkursverwalters. Ein Sozialplan für das Personal gibt es nicht.

Kein Geld mehr von den Banken

Nach Denks Angaben glauben die Banken nicht mehr an die Zukunft der Klinik. Der Klinik zu schaffen machte, dass die deutschen Versicherer sparen und die Patienten nicht mehr ins Gebirge zur Rehabilitation schicken.

Zudem wirkte sich der starke Franken gegenüber dem Euro unvorteilhaft aus. All das schlug sich auf die Anzahl der Pflegetage nieder, die in den vergangenen Jahren von 77'000 pro Jahr auf 44'000 sank, wie Denk erklärte.

Die Hochgebirgsklinik Davos gehört einer Stiftung, die aus dem Verein «Deutsche Heilstätte in Davos» hervorging und nach dem Zweiten Weltkrieg in eine Stiftung schweizerischen Rechts umgewandelt wurde. Das erste Sanatorium wurde 1901 eröffnet.

Klinik-Sterben in Davos

Davos musste in den vergangenen Jahren einige Klinikschliessungen verkraften. 2004 gaben drei von sieben auf. Die Alexanderhausklinik stellte die Patienten sogar buchstäblich auf die Strasse, der Davoser Ärzteverein schrieb von einem «menschenverachtenden Vorgehen». Verblieben sind zwei Rehabilitationskliniken, die Zürcher Höhenklinik Davos und das Niederländische Asthmazentrum.

Verbleibende Kliniken sind betroffen

Da das Asthmazentrum keine eigenen Räume hat und in der konkursiten Hochgebirgsklinik eingemietet ist, trifft es dieses Zentrum besonders hart. Das Asthmazentrum sei schon länger im Gespräch mit der Zürcher Höhenklinik. Diese plant einen Neubau. Läuft alles nach Plan, kann das Asthmazentrum im Herbst 2014 in diesen Neubau zügeln. Wie es allerdings bis dahin weitergehe, sei nicht klar, sagt Direktor Roderick Janssens gegenüber dem «Regionaljournal Graubünden» von SRF 1.

Weniger betroffen vom Konkurs der Hochgebirgsklinik ist die Zürcher Höhenklinik. Man habe selten miteinander zu tun, sagt der Geschäftsleiter Thomas Kehl auf Anfrage. Dass die Zürcher Höhenklinik Personal der Hochgebirgsklinik übernehmen könnte, hält er für sehr unwahrscheinlich.

1950 waren im Bündner Höhenkurort 24 Sanatorien domiziliert. Die Höhenkliniken machten Davos gross und bekannt und prägten das Ortsbild. Neue Medikamente vor allem gegen Tuberkulose und Asthma verdrängten das Alpenklima als Therapie.

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