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Mobbing an Schulen «Mobbing hat sich gewaltig ins Negative entwickelt»

Marcus Corai betreibt für die Kantonspolizei Graubünden Mobbing-Prävention. Die sozialen Medien sind dabei eine der grossen Herausforderungen.

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Wie die Polizei dem Mobbig-Problem begegnet.
aus Regionaljournal Graubünden vom 15.06.2018.
abspielen. Laufzeit 9 Minuten 4 Sekunden.

Die Kantonspolizei Graubünden befasst sich mit Mobbing als Teil der Jugendkriminalität. Zu den Schwerpunkten gehört dabei die Prävention. Dafür ist Marcus Corai oft in den Bündner Schulen und spricht über Mobbing und dessen Folgen. Im Gespräch mit dem «Regionaljournal Graubünden» spricht er über die Problematik und seine Erfahrungen aus dem Alltag.

Marcus Corai

Marcus Corai

Jugendprävention Kantonspolizei Graubünden

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Marcus Corai besucht für die Kantonspolizei die Bündner Schulen. Dort hält er Vorträge und spricht mit den Schülerinnen und Schülern über die Regeln des Zusammenlebens sowie Mobbing. Er macht Sie auf die Gefahren und Auswirkungen von Mobbing aufmerksam. Zudem schreitet er ein, wenn konkrete Mobbingfälle vorliegen.

SRF News: Marcus Corai, erleben Sie Mobbingfälle mit gravierenden Konsequenzen in Graubünden?

Marcus Corai: Leider ja. Suizidversuche wegen Mobbing, das gibt es auch hier. Mobbing gab es wohl schon immer, in den letzten Jahren hat es sich aber massiv ins Negative entwickelt. Nicht zuletzt wegen der sozialen Medien. Die Schüler sind rund um die Uhr erreichbar und können rund um die Uhr gemobbt werden.

Und sie bieten so auch mehr Angriffsfläche?

Ja und sie kennen oft die Konsequenzen nicht. Ich weiss von Fällen, in denen gute Schüler eine Lehrstelle nicht erhalten haben wegen der Art und Weise, wie sie sich online darstellen. Ein weiteres Problem sind Nacktfotos oder Filme, in denen die Schüler ihren Körper präsentieren. Solche Inhalte können weitergeschickt werden. Ich habe einen Fall aus der Umgebung Chur erlebt. Zwei Tage später war ich an einer Schule in der Surselva. Die Schüler dort hatten den Film alle bereits gesehen.

Auf den sozialen Medien bieten viele Schülerinnen und Schüler Angriffsfläche. Die Konsequenzen kennen sie kaum.
Autor: Marcus Corai Kantonspolizei Graubünden

Ihnen ist wichtig, dass die Jugendlichen Regeln für den Umgang mit sozialen Medien erhalten. Was können das für Regeln sein?

Sinnvoll sind etwa zeitliche Beschränkungen oder dass die Eltern kontrollieren, was ihre Kinder posten. Hilfreich ist es auch, wenn die Schulen mithelfen und einen Leitfaden erstellen.

Die Mobbingprävention der Kapo gibt es nun seit einigen Jahren. Ist sie erfolgreich? Gibt es wenigr Strafanzeigen wegen Mobbing als früher?

Prävention lässt sich nicht messen. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie sich die Anzahl der Anzeigen entwickelt hat. Die Arbeit ist aber wichtig, die Jugendlichen haben das Recht darauf, ihre Jugend geniessen zu können.

Das Gespräch führte Marc Melcher.

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