Rund vier Jahre nach dem Spatenstich konnten die Rhätische Bahn und die Mineure den Durchstich des 5860 Meter langen Albulatunnels feiern.
Der neue Albulatunnel verläuft parallel zum alten, der künftig als Sicherheitsstollen genutzt wird. Beim Bau des alten Tunnels vor mehr als 100 Jahren wurden die Arbeiter arg auf die Probe gestellt. Besonders ein Teilstück, das durch instabiles Gestein führte, war eine Herausforderung.
Das gibt es ganz selten, ein Projekt, das man über solch eine lange Zeit begleiten kann
Heute beim Neubau war diese sogenannte Raibler Rauwacke der schwierigste Teil, erklärt Christian Florin, Leiter Infrastruktur bei der RhB. Man habe sehr viel Aufwand betrieben, um durch diese Störzone zu kommen.
Informationen von früher haben geholfen
«Wir haben das Glück, dass wir die Informationen von damals hatten», sagt heute Christian Florin. Am meisten gefordert sei man gewesen, überhaupt eine solche Baustelle auf rund 1800 Metern über Meer zu betreiben.
Die Gegend sei schlecht erschlossen: «Wenig Strom, wenig Wasser und kein Abwasser - hier eine produktive Baustelle zu betreiben, das waren ausserordentliche Herausforderungen», bilanziert der Infrastruktur-Chef.
Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt sich die Rhätische Bahn bereits mit der Zukunft des Albulatunnels. Christian Florin war von Anfang an dabei. «Das gibt es ganz selten, ein Projekt, das man über solch eine lange Zeit begleiten kann», freut sich Florin.
Nun steht der Tunnelausbau an. Rund 345 Millionen Franken kostet das Bauwerk. Der neue Albulatunnel soll Ende 2021, Anfang 2022 eröffnet werden.
Eckdaten des neuen Albulatunnels
Länge: | 5860 Meter |
Bauzeit: | Rund 7 Jahre |
Kosten: | CHF 345 Mio. |
Züge pro Jahr: | 15215 |
Mögliche Höchstgeschwindigkeit im Tunnel: | 120 km/h |
Finanzierung: | Bund 85%, Kanton 15% |
Quelle: RhB |