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Die Herausforderung, eine Abwahl zu verkraften.
Aus Regionaljournal Graubünden vom 29.05.2019. Bild: SRF
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Abgewählte Politiker «Wie wenn man gegen eine Betonwand fährt»

SRF News: David H. Bon und Renzo Andreani, Sie beide haben heute den «Letzten». Gerade weil Sie abgewählt wurden und nicht freiwillig gehen, sicher ein emotionaler Moment...

Renzo Andreani: Emotional war vor allem der Tag der Abwahl. Bis dahin habe ich nicht damit gerechnet. Für mich war das, als ob ich mit dem Auto in eine Betonwand gefahren wäre.

David H. Bon, wie ging es Ihnen dabei? Spürten Sie die Betonwand auch?

David H. Bon: Das kann man nicht so sagen. Vielleicht kommen die Emotionen noch. Es war aber bis zuletzt sehr intensiv und ich habe auch schon vor der Wahl damit gerechnet, dass ich verlieren könnte. Klar, wünscht man es sich anders, aber ich habe immer gesagt, Demokratie ist das oberste Gut. Das muss ich auch in einer Niederlage akzeptieren.

Die Enttäuschung hat man Ihnen dennoch angemerkt. Wie erklären Sie sich die Abwahl heute?

David H. Bon: Wir mussten viele Veränderungen bewältigen, das geht nicht ohne Kollateralschäden. Ich war mir bewusst, dass nicht alles richtig gelaufen ist in der letzten Legislatur. Um eine richtige Schlussfolgerung zu ziehen, brauche ich aber noch etwas Zeit.

Ich glaube nicht, dass ich irgendwo grobe Fehler begangen habe.
Autor: Renzo Andreani

Renzo Andreani, was denken Sie, was hätten Sie anders machen müssen?

Renzo Andreani: Ich habe mir da natürlich meine Gedanken gemacht. Ich war fünf Jahre lang Gemeindepräsident und bin überzeugt davon, dass wir einiges erreicht haben. Beispielsweise haben wir den Reformstau gelöst. Das scheint bei der Bevölkerung nicht richtig angekommen zu sein.

Gegen mich gesprochen hat vielleicht das Parkierungskonzept, das von der Bevölkerung nicht gutgeheissen wurde. Aber ich denke nicht, dass ich grosse Fehler gemacht habe.

Wie geht es für Sie beruflich weiter, im Bereich Architektur, wo Sie zuhause sind?

Renzo Andreani: In diese Richtung wird es gehen. Wie es genau aussehen wird, weiss ich derzeit aber nicht.

Bis zum Abstimmungssonntag gibt man Vollgas und plötzlich muss man sich neu orientieren.
Autor: David H. Bon

Wie geht es bei Ihnen weiter, Herr Bon?

David H. Bon: Das kann ich auch noch nicht sagen, dafür war die Zeit seit der Abwahl zu kurz. Ich muss mich jetzt wieder neu orientieren, hatte dafür aber bisher keine Zeit. Schön wäre etwas im Bereich Raumplanung oder Städteplanung.

Das Gespräch führte Sascha Zürcher.

SRF1, Regionaljournal Ostschweiz, 17:30 Uhr; melm

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