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«Wie einen seltenen Diamanten müssen wir auch seltene Pflanzen schützen.»
Aus Regionaljournal Ostschweiz vom 10.07.2019. Bild: SRF Michael Breu
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Artenschutz St. Gallen Die letzte Niedrige Birke der Schweiz

Bei Abtwil im Kanton St. Gallen steht die letzte Niedrige Birke der Schweiz. Sie stammt aus der letzten Eiszeit. Sie ist eine von einundfünfzig Pflanzen im Kanton St. Gallen, die schweizweit sehr stark bedroht sind.

Niedrige Birke

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Die Niedrige Birke (Betula humilis) war während der letzten Eiszeit hierzulande weit verbreitet. Mit der Erwärmung zog sie sich aber zurück und kommt heute vor allem noch weiter im Norden vor. Die Niedrige Birke bevorzugt Flachmoore.

Der Kanton St. Gallen hat nun einen Aktionsplan über die nächsten drei Jahre für den Erhalt dieser seltenen Pflanzen erarbeite. Koordiniert wird dieser von Simon Zeller, Abteilungsleiter Natur und Umwelt beim Amt für Natur, Jagd und Fischerei.

SRF News: Was ist so besonders an der Niedrigen Birke?

Simon Zeller: Dass es nur noch eine gibt in der Schweiz. Sie ist ein Relikt aus der Eiszeit und war früher bei uns weiter verbreitet. An den meisten Orten wurde es ihr zu warm. Einzelne Exemplare konnten aber in den Mooren überleben. Und an diesem Standort hier haben wir noch Moorboden, auch wenn das Moor selber weg ist.

Ist es nicht etwas übertrieben, für einen einzelnen Baum so grosse Schutzmassnahmen zu treffen? In Zeiten des Klimawandels hat die Niedrige Birke ja kaum Chancen zu überleben.

Das ist wie mit Gold und Diamanten, je seltener etwas ist, umso wertvoller ist es. Alleine deshalb sollten wir der Pflanze Sorge tragen und wenigstens versuchen, sie zu erhalten. Ob es uns gelingt, das wissen wir nicht. Und der Aufwand für den Schutz ist nicht so gross: Es wurde ein Haag errichtet und wir versuchen Stecklinge zu ziehen, die wir später in der Nähe auspflanzen können.

Nebst der Niedrige Birke gibt es im Kanton St. Gallen noch einundfünfzig weitere «superseltene Pflanzen», acht von ihnen sollen mit einem Aktionsplan über drei Jahre geschützt werden, was passiert da genau?

Diese acht Pflanzen kommen nur noch an einem Standort vor oder es gibt weniger als zehn Exemplare. Darum reicht bei ihnen unser Naturschutz Standard nicht, wo wir den Lebensraum schützen. Wir versuch darum mit Hilfe des Botanischen Gartens, diese Pflanzen ausserhalb von ihrem Lebensraum zu vermehren und später wieder auszupflanzen.

Das Gespräch führte Michael Breu.

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