Im Kantonsrat von Appenzell Ausserrhoden in Herisau wird auch in Zukunft zu Beginn von jeder Sitzung ein christliches Gebet (siehe Textbox) sowie das «Vater unser» gebetet. Eine Mehrheit der Kantonsrätinnen und Kantonsräte (34 zu 27 Stimmen) hat sich dafür ausgesprochen. Dies im Rahmen der zweiten Lesung der Revision des Kantonsratsgesetzes sowie der Geschäftsordnung des Kantonsrates.
Einige Parlamentsmitglieder wollten das Gebet aus der Geschäftsordnung streichen. Es sei nicht mehr zeitgemäss und man müsse die Religionsfreiheit jedes einzelnen Ratmitglieds respektieren, argumentierten die Gebets-Gegner. Der Vorschlag eines stillen Gebets, das jeder für sich persönlich machen könne, wurde bereits bei der ersten Lesung abgelehnt. Schon damals sorgte das Gebet für eine kontroverse Diskussion.
Das Gebet, wie es zurzeit im Ausserrhoder Kantonsrat gebetet wird, gibt es seit 1976. Eine ältere Version geht auf 1858 zurück.