Vor zwölf Jahren wurde die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) im Tessin das erste Mal nachgewiesen. Im Gegensatz zu den einheimischen Mücken sticht die eingeschleppte Art auch tagsüber, und sie kann gefährliche Viren übertragen. 2013 konnten Forscher die Tigermücke auch in der Ostschweiz nachweisen – unter anderem auf der Autobahnraststätte «Heidiland» im Kanton Graubünden. Schnell war die Angst da vor möglichen Tropenkrankheiten. Diese wurden verstärkt, als letzte Woche Zeitungen über eine mögliche «Tigermücken-Invasion» berichteten.
Keine Tigermücken in der Ostschweiz
Jetzt gibt eine noch unveröffentlichte Studie des Schweizerischen Tropensintituts – durchgeführt im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt – Entwarnung. Sowohl auf der Autobahnraststätte «Heidiland» als auch im St. Galler Rheintal und in den Thurauen gingen keine Tigermücken in die Falle. Einzelne Funde gab es lediglich entlang der Transitachse Chiasso-Gotthard-Basel.
Buschmücken in den Thurauen
Dafür fanden die Forscher die Asiatische Buschmücke (Aedes japonicus) unter anderem in den Thurauen und in der Region Sargans, eine Verwandte der Tigermücke. «Bis jetzt konnten bei der Buschmücke aber keine Fälle von übertragenen Krankheiten nachgewiesen werden», sagt Basil Gerber vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) gegenüber dem «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF 1. Dennoch, ein Restrisiko könne nicht ausgeschlossen werden. Das Bafu werde die Situation weiter überwachen, konkrete Massnahmen gegen die Buschmücke seien in der Ostschweiz – anders als im Tessin oder im Kanton Zürich – derzeit nicht geplant.
SRF 1, Regionaljournal Ostschweiz und Graubünden, 6:32 Uhr