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«Heute will man darüber reden»
Aus Regionaljournal Graubünden vom 17.08.2020. Bild: keystone
abspielen. Laufzeit 32 Minuten 9 Sekunden.
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Der Filmemacher aus Trogen «Heute will man darüber reden»

Im Dokumentarfilm «Zwischenwelten» gibt der Ausserrhoder Filmemacher Thomas Karrer Geistheilern und Naturheilpraktikern aus der Ostschweiz das Wort. Mit starken Symbolbildern animiert er zum Nachdenken über das Gesund-Sein. Sein Film hat in diesen Tagen Kino-Premiere.

Thomas Karrer

Thomas Karrer

Filmemacher

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Der Ausserrhoder Filmemacher Thomas Karrer lebt heute in Trogen. Aufgewachsen ist er in Herisau, wo er 1963 geboren wurde. Er macht eine Ausbildung als Audio-Visions-Techniker und übernimmt danach die Leitung verschiedener Ateliers, unter anderem in St. Gallen und in Sarnen.

1993 gründet er sein eigenes Atelier für Fotografie, Multivisionen und Videoproduktionen. Seit 2011 arbeitet Thomas Karrer regelmässig mit der Universität St. Gallen zusammen und leitet Projektwochen im Fach Fotografie und Video an der Talentschule Gestaltung in St. Gallen.

SRF News: In Ihrem Film geht es um Heilerinnen und Heiler in der Ostschweiz. Sie erwähnen im Film, dass Sie selber geheilt wurden. Was Sie nicht sagen: Wurden Sie geheilt und haben deshalb den Film gemacht oder wurden Sie während Ihrer Filmarbeit geheilt?

Thomas Kerrer: Das ist parallel passiert. Ich habe mich von der Geistheilerin Silvia spontan behandeln lassen, weil es mir hundsmiserabel schlecht gegangen ist. Sie hat das gesehen und hat just bei mir im Wohnzimmer hantiert. Sie hat eine rechte Choreografie eines Zaubers hingelegt, der mich absolut überrascht hat. Und dann hat sie noch gefunden, ich solle ja nichts verändern im Wohnzimmer während der nächsten 48 Stunden. Und mir ging es am Abend extrem gut.

Es geht um Energien, die passieren, die man zulassen kann und die Selbstheilungskräfte anregen.
Autor: Thomas Karrer Filmemacher

Die Symptome waren klar, dass ich mit einer Magen-Darm-Grippe ins Bett sollte. Dazu kam es aber eben nicht. Mir ging es sehr gut. Und ich habe daraufhin noch weitere drei Behandlungen bei ihr miterlebt, bis dann diese Selbstheilung passiert ist.

Sie haben also selbst eine Heilung erlebt und sind betroffen. Macht es dieser Umstand nicht schwierig, beim Filmen auch kritisch zu sein?

Nein. Ich habe mich nicht weiter von anderen Heilerinnen behandeln lassen. Diese Kritik habe ich nicht gebraucht. Oder sagen wir es so: Heilen hat nichts mehr mit Wertung zu tun. Kritik ist komisch am Platz. Es geht um etwas anderes. Es geht um Energien, die passieren, die man zulassen kann und die Selbstheilungskräfte anregen. Da kann man lange kritisch sein. Es nützt nichts.

Was hat für Sie den Ausschlag gegeben, diesen Film zu machen?

Ich wollte einen Film machen über all die verborgenen, geheimen Sache, die die Appenzeller so haben. Diese Rezepte, die im Verborgenen sind. Das hat mich schon gereizt über etwas einen Film zu machen, über das man nicht redet und über etwas das man nicht sieht. Und das sind ursprünglich die Gebetsheiler von Innerrhoden gewesen. Ich habe viele Absagen erhalten. Aber auch eine Zusage habe ich bekommen; ich durfte den Schacher Hans filmen - aber nur die Hände, er wollte nicht erkannt werden. Weiter aber habe ich es dann sein lassen, weil ich gemerkt habe: So viel können sie gar nicht erzählen, weil sie etwas aus der Tradition übernommen haben. Und das ist der grosse Unterschied zu den Geistheilern. Sie haben eigentlich ihre Methode erforscht, experimentiert und herausgefunden.

Woher kommt denn das grosse Geheimnis um die Naturheilung und die Geistheilerei? Warum wird nicht häufiger darüber gesprochen?

Ich denke, es bleibt im Verborgenen, weil es etwas sehr intimes ist. Über solche Sachen - in dieser Form der Intimität - redet man noch nicht gerne öffentlicht. Niklaus Nauer, ein Gebetsheiler und Beda Rechsteiner, ehemaliger Gebetsheiler aus Appenzell Innerrhoden, sie sind in einer Form Entwicklung weitergegangen sind. Sie haben gerne darüber geredet und auch darüber erzählen.

Das Gespräch führte Annina Mathis.

Regionaljournal Ostschweiz; 17:30 Uhr;

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