In der Gemeinde Glarus Süd, im hintersten Ecken des Kantons, gibt es kaum noch Industriebetriebe. Viele Stellen gingen verloren, als vor vier Jahren die Firma Elektrolux ihre Produktion einstellte. Neu gibt es in Glarus Süd deshalb Bestrebungen, auf die IT-Branche zu setzen.
Das Glarnerland könne eine Hauptrolle in der Digitalisierung der Schweiz spielen, ist Unternehmer Nico Schottelius überzeugt. Zum Beispiel in der Spinnerei Linthtal: Hier war früher die Industrie, hier will Nico Schottelius, Geschäftsführer der Firma «ungleich glarus», Rechenleistung für KMU's verkaufen. Und das scheint ihm zu gelingen. Er hat Investoren gefunden, dank eines Crowdfoundings im Internet.
Digitales Glarus - eine Chance für die Wirtschaft?
Die Aktion ging am Samstag zu Ende und Nico Schottelius hat sein Ziel sogar übertroffen: Er startet mit seiner Firma in der Spinnerei Linthtal mit über einer Viertelmillion Franken. Geplant ist, dass Ende Februar tatsächlich Dienstleistungen verkauft werden können.
Bei der Gemeinde sieht man es gerne, wenn sich IT-Firmen erfolgreich in der Gemeinde Glarus Süd ansiedeln. Es sei schwierig, andere Branchen anzulocken. Wegen der Logistik hat Glarus Süd klar einen Standortnachteil. Für die IT-Branche sei das nicht wichtig.
Ich bin nicht himmelhochjauchzend, dann bin ich auch nicht zu Tode betrübt, wenn es nicht klappt.
Auf die Firma von Nico Schottelius angesprochen, gibt sich der Gemeindepräsident, Mathias Vögeli, dennoch zurückhaltend. Er wolle abwarten, wie sich die Firma entwickle, freue sich aber über jede IT-Firma, die sich in seiner Gemeinde ansiedle und erfolgreich ist.