Vorwürfe: Unprotokollierte Gespräche, Strafverfahren gegen Staatsanwälte, Prozessunterbruch: Der Fall Kümmertshausen wirft kein gutes Licht auf die Thurgauer Staatsanwaltschaft. Dies habe aber keinen Einfluss gehabt auf seinen Entscheid, sagt der scheidende Generalstaatsanwalt Hans-Ruedi Graf gegenüber der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF 1.
Offene Fragen: Wegen der Vorwürfe im Rahmen des Falls Kümmertshausen standen auch Fragen der Geschäftsprüfungskommission im Raum. Diese konnte Hans-Ruedi Graf nicht beantworten, gestand er. Jedoch «haben wir weder die Verfahrensherrschaft noch die Informationsherrschaft. Es ist verfehlt, bereits jetzt konkrete Fragen zu allfälligen Fehlern zu stellen, der Prozess hat erst begonnen.»
Ich verlasse nicht das sinkende Schiff - es gibt kein sinkendes Schiff.
Rücktritt: Dass Hans-Ruedi Graf per 31. Mai 2018 zurücktritt, habe er bereits vor einem Jahr entschieden. Er wird Ende nächsten Jahres 65 Jahre alt und pensioniert.
Der Fall Kümmertshausen
Die Vorgeschichte: Die Polizei findet im November 2010 einen 53-jährigen IV-Rentner tot in seinem Haus, das Opfer geknebelt und gefesselt. Die Spur führt zu einer kriminellen Organisation aus türkisch-kurdischen Kreisen. 14 Männer müssen sich vor Gericht verantworten. Unter anderem geht es um den Vorwurf der vorsätzlichen Tötung. Die Motive: Drogen und Geld. |
Der Prozess: 14 Männer müssen sich seit Februar vor Gericht verantworten. Ihnen werden insgesamt 30 verschiedene Delikte zur Last gelegt. Unter anderem geht es um den Vorwurf der vorsätzlichen Tötung. Das Tötungsdelikt wird erst im Herbst verhandelt. |