Die Grünliberalen stehen im Kanton St. Gallen ohne Fraktionspartner da. Bereits vor knapp drei Wochen hatte die CVP die Fraktionsgemeinschaft mit der EVP bekannt gegeben. Letzte Woche dann hagelte es Absagen von der SP und den Grünen.
Nun ist auch die letzte Hoffnung der Grünliberalen zerbrochen: Die FDP hat am Mittwochmorgen mitgeteilt, dass eine Fraktionsgemeinschaft mit der GLP nicht zustande kommen werden. «Am Schluss haben die inhaltlichen Differenzen den Ausschlag gegeben», sagt Walter Locher, Fraktions-Vizepräsident FDP.
Bittere Pille für GLP
Für die GLP - Wahlsiegerin der Kantonsratswahlen nebst den Grünen - ist die Absage der FDP eine bittere Pille: Die Grünliberalen stehen jetzt nämlich ohne Fraktion da. Mit ihren sechs Sitzen alleine können sie keine eigene Fraktion bilden, dafür wären sieben Sitze notwendig.
Wir hätten uns eine Zusammenarbeit mit der FDP vorstellen können.
Keine Fraktion bedeutet auch: Keine Sitze in Kommissionen und somit keine Vorinformationen bei wichtigen Geschäften, kein direkter Draht zur Regierung, keine Sitze in Gremien, die durch den Kantonsrat bestellt werden (Universitätsrat, Richtersitze, etc.) - und auch keine 30'000 Franken für ein eigenes Fraktionssekretariat vom Kanton. Faktisch ist die GLP vom politischen Geschehen also abgeschnitten.