In diesen Tagen räumt der Thurgauer Regierungsrat Kaspar Schläpfer sein Büro und übergibt den Schlüssel seinem Nachfolger. Von sich reden gemacht hat der Freisinnige während seiner Amtszeit vor allem in Energiefragen und beim öffentlichen Verkehr. Der Bahn- und Busbetrieb wurde in den letzten zehn Jahren im Kanton massiv ausgebaut. Bei der Förderung von erneuerbaren Energien und beim Ausstieg aus der Atom-Energie gilt der Thurgau also Vorzeigekanton.
Als Regierungsrat waren mir Umweltanliegen besonders wichtig.
Seine Arbeit wird von politischen Gegnern, Mitarbeitern und Parteifreunden in den höchsten Tönen gelobt. Schläpfer gelte als dossiersicher und fair. Zudem habe er immer mit der nötigen Weitsicht seine Geschäfte im Departement geführt.
Wir geben Milliarden aus für den Import von Öl und Gas. Diese Gelder könnten wir auch hier investieren.
Doch zu seiner Bilanz gehören auch Niederlagen. So verpasste er im Herbst 2015 den Einzug in den Nationalrat, sein Kampf gegen die Poststellenschliessungen im Kanton sowie gegen das Streptomycin-Verbot des Bundes konnte er sich nicht wehren.
Langjähriger Rechtsanwalt
Kaspar Schläpfer ist 65 Jahre alt und studierte Rechtswissenschaften. Mit 29 Jahren nahm er die Arbeit als Anwalt in einer Wirtschaftskanzlei auf, mit 35 macht er sich in Frauenfeld selbständig. Mit 51 Jahren wurde für die FDP in den Regierungsrat gewählt. Er leitete während 13 Jahren das Departement für Inneres und Volkswirtschaft. |