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Thurgauer Firma darf Erdbeere «Merci» nennen
Aus Regionaljournal Ostschweiz vom 13.05.2019. Bild: zvg
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«Merci»-Streit Erdbeere gewinnt gegen Schokolade

Ein Thurgauer Früchteproduzent gewinnt den Markenstreit gegen einen deutschen Süssigkeiten-Giganten.

Mit ihren dekorativen, pinken Blüten und den aromatischen Früchten würde sich die neu gezüchtete Erdbeere doch als Geschenk eignen, dachte sich die Thurgauer Häberli Fruchtpflanzen AG und gab der Pflanze 2014 den Namen «Merci».

Wenn wir damals gewusst hätten, wie viel Wirbel dieser Name auslösen wird, hätten wir ihn geändert.
Autor: Urs Rutishauser Geschäftsführer Häberli Fruchtpflanzen AG

Wenige Tage nach der Eintragung der Marke beim Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum kam die Überraschung per Post. Der deutsche Schokolade-Gigant August Storck KG verlangte die Löschung der Marke. Anwälte teilten mit, man werde andernfalls «gezwungen sein, die Ansprüche unserer Klientin sowie die Löschung ihrer Marke auf gerichtlichem Wege (...) durchzusetzen».

Über vier Jahre vor Gericht

Die Firma Häberli konsultierte einen spezialisierten Juristen, der dem Thurgauer Unternehmen gute Chancen einräumte. Die Häberli Fruchtpflanzen AG liess sich auf den Gerichtsprozess ein. Vier Jahre lang wurde der Markenname «Merci» durch alle Instanzen angefochten.

Erdbeeren
Legende: zvg Häberli Fruchtpflanzen AG

Nach und nach bekam die Firma Häberli recht - schliesslich auch vor Bundesverwaltungsgericht. Das Hauptargument war, dass eine Pflanze und ein Schokoladeprodukt weit auseinander liegen und die Verwechslungsgefahr gering ist.

Erleichterung, keine Luftsprünge

«Wir sind erleichtert, aber Luftsprünge haben wir nicht gerade gemacht», sagt Geschäftsführer Urs Rutishauser. Schliesslich haben die über vier Jahre vor Gericht der Thurgauer Firma auch einiges an Zeit, Geld und Nerven abverlangt. So konnte auch die Vermarktung der neuen Pflanze nicht wie geplant vorangetrieben werden. «Wenn wir damals gewusst hätten, wie viel Wirbel dieser Name auslösen wird, hätten wir ihn geändert», sagt Rutishauser rückblickend.

Urs Rutishauser im Gewächshaus
Legende: Urs Rutishauser, Geschäftsführer Häberli Fruchtpflanzen AG SRF Selina Wiederkehr

Ein aussergerichtlicher Vergleich mit Storck sei nie in Frage gekommen, so Rutishauser: «Wir wollen gewisse Prinzipien im Geschäftsumfeld einhalten. Einfach einen Kuhandel machen, ist nicht unsere Art.»

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