Zum Inhalt springen

Nach Nein in Rapperswil-Jona «Wir wollen das Wählerverhalten verstehen»

Das Strassenprojekt in Rapperswil-Jona wurde an der Urne abgelehnt. Die Stadt will nun mehr über die Gründe erfahren.

Abstimmung über Strassenbauprojekt

Rapperswil-Jona: Vorlage Stadtraum Neue Jonastrasse/St. Gallerstrasse

  • JA

    31.3%

    2'749 Stimmen

  • NEIN

    68.7%

    6'037 Stimmen

Die Stimmberechtigten von Rapperswil-Jona haben über die Vorlage «Stadtraum Neue Jonastrasse - St. Gallerstrasse» befunden. Die Vorlage wurde mit 2'749 Ja- zu 6'037 Nein-Stimmen abgelehnt. Der Stadtrat zeigt sich in einer Mitteilung enttäuscht über das deutliche Nein: «Das Projekt hat nicht nur keine Mehrheit gefunden, sondern wurde klar verworfen.»

Nach drei abgelehnten Projekten zeigt sich einmal mehr, Verkehrsprojekte haben es in Rapperswil-Jona sehr schwer.
Autor: Martin Stöckling Stadtpräsident Rapperswil-Jona

Stadtpräsident Martin Stöckling sagt, er sei nach wie vor überzeugt, dass die Vorlage die Weichen sowohl für die Stadtentwicklung als auch für die Mobilität innerhalb der Stadt richtig gestellt hätte. Die Stimmbevölkerung habe dies mit einer klaren Mehrheit anders gesehen. Dies sei ohne Wenn und Aber zu akzeptieren. Die Stimmbeteiligung lag bei 48,5 Prozent. Nun liege die Federführung für das weitere Vorgehen beim Kanton.

Um das Ergebnis jedoch noch differenzierter analysieren zu können, will der Stadtrat mehr über die Gründe für das Abstimmungsverhalten der Bevölkerung erfahren. Zu diesem Zweck wird er gemäss der Mitteilung ein Meinungsforschungsinstitut für eine Nachwahlbefragung beiziehen.

Widerstand seitens der Anwohner

Mit dem Projekt wollte die Stadt Rapperswil die Ost-West-Hauptverkehrsachse von Rapperswil bis Ausgang Jona erneuern. Es war als ein erstes Element einer Gesamtverkehrsstrategie gedacht. Mit einer breiteren Strasse und zusätzlichen Bus- und Abbiegspuren sollte der Verkehrsfluss verbessert werden. Die Kosten für das Projekt wurden auf rund 80 Millionen Franken geschätzt, wovon die Stadt rund 30 und der Kanton rund 80 Millionen übernommen hätten.

Der Sanierungsbedarf der Strasse war grundsätzlich unbestritten. Entlang der Neuen Jonastrasse formierte sich jedoch Widerstand. Die Eigentümer der angrenzenden Grundstücke hätten für das Projekt Land abgeben müssen. Ausserdem befürchteten sie Mehrverkehr. Und sie argumentierten, das Projekt komme zum falschen Zeitpunkt – nämlich vor dem Projekt Stadttunnel.

Meistgelesene Artikel