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Olma-Chefin Christine Bolt will weiterentwickeln, aber das gute Fundament auch pflegen
Aus Regionaljournal Ostschweiz vom 08.07.2020. Bild: zvg Bild: Anna Tina Eberhard
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Olma-Chefin im Gespräch «Ich sehe die aktuelle Situation auch als Chance»

Für Schweizer Messen sind es keine einfachen Zeiten - auch ohne Corona. Mitten in dieser unsicheren Situation hat Christine Bolt die Direktion der Olma Messen in St. Gallen übernommen.

Christine Bolt

Christine Bolt

Olma-Direktorin

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Christine Bolt ist 44 Jahre alt und arbeitet seit Anfang Juni 2020 als neue Olma-Direktorin. Zuvor war sie stellvertretende Leiterin des St. Galler Tagblatts, davor Direktorin von Toggenburg Tourismus. Christine Bolt ist in Wildhaus (SG) aufgewachsen, heute lebt sie mit ihrer Familie in Abtwil. Christine Bolt hatte in Wattwil die Matura gemacht, begann an der HSG zu studieren, arbeitete dann auf einer Bank, bildete sich weiter als eidg. Marketingplanerin und dipl. Verkaufsleiterin und hat einen Master of Advanced Studies.

SRF News: Sie haben sich selbst einst als urbanes Landei bezeichnet…

Ja, die Mischung hat was. Ich sage immer, ich habe die Füsse im Kuhfladen und den Kopf bei der Digitalisierung, und diese Mischung macht mich aus.

Bevor wir zu Corona und neue Bauprojekte kommen, möchte ich gerne über die Olma an sich sprechen. Andere Schweizer Publikumsmessen sind verschwunden. Was ist das Rezept für den Erfolg der Olma?

Es sind wohl zwei Faktoren. Wir sind eine Genossenschaft und gut verankert in der Region. Wir pflegen die Nähe zur Landwirtschaft, zu den Menschen hier und sind breit abgestützt. Das zweite sind die Investitionen. Wir haben uns weiterentwickelt, neue Sonderschauen und einen neuen Laufstall erstellt und konnten so den Stellenwert der Messe in der Bevölkerung erhalten. Gerade die Olma, die Offa oder Tier und Technik sind viel mehr als eine Messe. Sie sind ein Fest, ein gesellschaftlicher Anlass und gut verankert.

Die Olma Messen organisieren insgesamt 11 Messen und unzählige Kongresse. Wie müssen sich die Olma Messen als Ganzes verändern?

Soweit ich das in dieser kurzen Zeit einschätzen kann, braucht es ein gutes Lifecycle-Management. Das heisst gute Produkte pflegen und weiterentwickeln, vielleicht einiges kritisch hinterfragen und für die neue Halle Neues denken.

Was wird kritisch hinterfragt – sprich abgeschafft?

Konkret wird im Moment nichts abgeschafft. Wo wir im Moment im Gespräch mit den Ausstellern Schwierigkeiten sehen, ist bei der Ferienmesse, weil diese Branche stark unter Druck ist.

Sie sagten einmal, die Olma Messen und die Ostschweiz müssten wegkommen vom reinen Bratwurst-Image. Gibt es also bald die altbekannten Fixpunkte wie das Säulirennen und das Bundesratsfoto mit dem Säuli auf dem Arm nicht mehr?

Nein, das wäre wahnsinnig schade. Hier komme ich wieder auf das urbane Landei zurück. Die Olma hat ihr Fundament in der Landwirtschaft und in der Region und eine Entwicklung muss sorgfältig gemacht werden. Ich bin aber auch überzeugt, wenn wir ein internationaler Kongressstandort sein wollen, dann müssen wir wegkommen vom reinen Provinzimage.

Kommen wir zum Bauprojekt der neuen Halle und der Überdachung der Autobahn. Da ist schon alles aufgegleist, haben Sie überhaupt noch Spielraum?

Ich glaube, mit der Baustelle ist die Basis für eine grosse Zukunft gelegt und ich bin meinem Vorgänger und dem ganzen Team dankbar, dass sie das so mutig vorangetrieben haben. Die neue Halle bildet die Basis für unsere Weiterentwicklung.

Wenn Sie gewusst hätten, was in diesem Jahr passiert – Stichwort Corona – hätten Sie den Job doch angenommen?

Auf jeden Fall. Das heisst aber nicht, dass ich keinen Respekt vor der anspruchsvollen Aufgabe habe – im Gegenteil. Ich sehe auch Chancen. Wir haben jetzt plötzlich eine grüne Wiese, die Möglichkeiten für Ideen bringt.

Das Gespräch führte Peter Schürmann.

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