Nachdem sich am Nordhang des Säntis völlig unerwartet eine Lawine gelöst hatte, haben Rettungskräfte auf der Schwägalp (AR) am Donnerstagabend nach möglichen Opfern gesucht. Wegen starken Schneefalls und anhaltender Lawinengefahr mussten sie die Arbeiten am späten Abend einstellen. Seit heute Morgen sind sie wieder im Einsatz.
Drei Personen wurden leicht verletzt. Kann die Polizei mittlerweile weitere Opfer ausschliessen?
Zumindest von den Hotelgästen und dem Personal werden keine Personen vermisst. Auf dem Parkplatz vor dem Hotel Säntis sind laut Sprecher der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden keine Verschütteten gefunden worden. Bisher sind auch keine Vermisstmeldungen eingegangen. Man kann aber nicht ausschliessen, dass Wanderer oder Skitourenfahrer von der Lawine verschüttet wurden.
Es ist aber von einem erheblichen Sachschaden auszugehen. Hotel und Personalhaus sind bis in den 1. Stock mit Schnee gefüllt. Auf dem Parkplatz sind 25 Autos zugeschüttet worden.
In den vergangenen Tagen fiel in der Säntis-Region über ein Meter Schnee. Haben die Behörden die Gefahr einer Lawine nicht erkannt?
Experten des Schweizer Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos sprechen nicht von Rekordmengen an Schnee. Und weil die Prognose eine Beruhigung der Schneefälle versprach, wurde das Risiko für Lawinen im Alpenraum von Stufe 4 auf Stufe 3 herabgesetzt.
Ein SLF-Mitarbeiter sagte zudem: Solange man nicht wisse, wie und was die Lawine ausgelöst hat, kann man auch nicht sagen, ob man die Gefahr falsch eingeschätzt habe.
Am Nordhang des Säntis steht schon lange ein Hotel. Hat man die Gefahrensituation falsch eingeschätzt?
Lawinen auf der Schwägalp hat es immer wieder gegeben, aber nicht im Bereich des Hotels.
Das Gespräch führte Christina Scheidegger.
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