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Versteigerung in St.Gallen Geheimniskrämerei um Geld aus Liegenschaftserlös

Am Dienstag ist in St. Gallen das repräsentative Gebäude an der Davidstrasse 25 für 8,6 Mio. Franken versteigert worden. Der bisherige Besitzer, ein karitativer Verein, wird liquidiert. Wohin der Verkaufserlös fliesst, ist vorläufig nur dem Konkursamt bekannt.

Rund 20 Minuten dauerte die konkursamtliche Versteigerung des imposanten Gebäudes aus der Stickereizeit an der Davidstrasse 25. Die Liegenschaft ist einer der Standorte des Gewerblichen Berufs- und Weiterbildungszentrums. Der Kanton zahlte bisher einen jährlichen Mietzins von 300'000 Franken.

In 26 Schritten kletterte die Kaufsumme rasch vom Anfangsgebot von 6,5 Mio. Franken auf schliesslich 8,6 Mio. Franken. Mit einem Hammerschlag gab der Konkursbeamte Daniel Wild der St. Galler Immobilienfirma MüllerFischer AG den Zuschlag.

Viele Interessenten

Die Versteigerung hatte zahlreiche Interessenten angezogen: Gegen hundert Personen verfolgten, wie sich die Bieter - Pensionskassen und Immobilienfirmen - gegenseitig hochschaukelten. Offen blieb am Schluss aber die Frage, wohin das Geld aus der Versteigerung fliessen wird.

Besitzerin war bisher der Verein für soziale Notfallhilfe in St. Gallen, Sono, der in den letzten Jahren vor allem noch Spuren im Handelsregister hinterlassen hat. Der Verein muss nach einem Entscheid des Kreisgerichts St. Gallen liquidiert werden. Namen von Verantwortlichen waren schon lange keine mehr eingetragen. Zeitweise stand er sogar unter einer Beistandschaft.

Solange das Liquidationsverfahren noch laufe, könnten keine Auskünfte darüber erteilt werden, was mit dem Verkaufserlös geschehe, sagte der zuständige Konkursbeamte Daniel Wild nach der Auktion.

In solchen Fällen seien oft die Statuten massgebend, ergänzte er. Im Handelsregister ist als Zweck des Vereins "Linderung sozialer Notfälle", eingetragen. Der Verein kann durch Massnahmen, Spenden oder eigene Aktionen, Personen, Organisationen oder andere Körperschaften unterstützen, die in einen sozialen Notstand geraten sind.

Lange Geschichte

Die Geschichte des Vereins geht zurück bis in die Wirtschaftskrise der 1930-er Jahre. Damals wurden in verschiedenen Städten, darunter in St. Gallen, Schreibstuben von Stellenlosen gegründet. Daraus entwickelte sich später die Adressen- und Werbezentrale AWZ. Das Unternehmen war lange an der Davidstrasse 25 untergebracht.

Später trennten sich Verein und Unternehmen: 1991 sei die Adressen- und Werbezentrale St. Gallen in die kommerziell tätige AWZ und in den sozialen Verein für Arbeitsbeschaffung aufgesplittet worden, heisst es in der auf der AWZ-Homepage veröffentlichten Firmengeschichte. Nach dem Auszug der AWZ konnte die Gewerbeschule 2002 als neuer Mieter des Gebäudes gefunden werden.

Audio
Wohin der Erlös fliesst ist unklar
aus Regionaljournal Ostschweiz vom 13.11.2018.
abspielen. Laufzeit 23 Sekunden.

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