Die klassischen Kanäle: Auf Plakate, Flyer und Inserate wollen die Parteien in den Kantonen St. Gallen und Thurgau nicht verzichten, obwohl es für sie einer der grössten Budgetposten ist. Besonders die Plakatwände sind kostenintensiv, weshalb viele Regionalparteien auf kleine Plakate am Strassenrand setzen. Auch bei den Zeitungsinseraten sprechen die Parteien von einem Minimum.
Direkter Kontakt: Als absolut wichtigstes Mittel bezeichnen die Parteien den direkten Kontakt mit den Wählerinnen und Wählern. Die SP und die FDP klopften dieses Jahr an Haustüren und suchten so den direkten Kontakt. Die SVP St. Gallen setzt lieber auf Präsenz an Anlässen, ob an eigenen Festen oder am Dorffest. Bei vielen Parteien sind auch klassische Stand- und Verteil-Aktionen geplant.
Digital und Social Media: Während die GLP sehr stark auf die digitalen Kanäle setzt, verhält sich diesbezüglich die FDP beispielsweise eher zurückhaltend. Ihre Analyse habe ergeben, dass die Wähler die klassischen Kanäle bevorzugten. Und auch bei der CVP sind die sozialen Medien «ein Teil vom Mix» und kein Schwerpunkt. Alle Parteien schalten bezahlte Werbung über die digitalen Plattformen. Meistens ist es aber den Kandidierenden überlassen, wie oft sie diese Kanäle für sich selbst nutzen wollen.
Einschätzung des Experten: Die Ostschweizer Parteien scheinen alle breit aufgestellt zu sein auf verschiedenen Kanälen, analysiert Thomas Zerback, Professor für politische Kommunikation an der Universität Zürich. Der wiederentdeckte Wahlkampf an der Haustür dürfte zur Mobilisierung beitragen. Auch wenn im Moment für einige Parteien die sozialen Netzwerke kein Schwerpunkt sind, rät Zerback, diesen Kanal im Auge zu behalten, weil in Zukunft ein noch viel grösserer Anteil der Wähler dort seine Informationen hole.